Milei will von Demonstranten Geld für Polizeieinsatz
n-tv
Argentiniens neuer Präsident ist ultralibertär. Bei ihm soll der Staat in den Hintergrund treten und so wenig Geld wie möglich ausgeben. Eine Idee, wie er sparen kann: Demonstranten zahlen selbst für Polizeieinsätze. So soll es nach Protesten gegen Milei nun kommen.
Die Organisatoren des ersten Protests gegen die Regierung des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei müssen umgerechnet Zehntausende Euro für den Polizeieinsatz zahlen. Regierungssprecher Manuel Adorni sagte am Freitag, der massive Einsatz von Polizei, Bundespolizei und Paramilitärs habe 60 Millionen Pesos (knapp 68.000 Euro) gekostet. "Die Rechnung wird den sozialen Bewegungen zugeschickt", sagte Adorni. Sie müssten die Kosten tragen, "die nicht den Bürgern auferlegt werden sollten".
Tausende Menschen hatten am Mittwoch an der Demonstration teilgenommen, um gegen die Sparmaßnahmen des ultraliberalen Rechtspopulisten Milei zu protestieren. Sie gedachten zudem der tödlichen Proteste im Jahr 2001, die auf den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes gefolgt waren.
Die Organisatoren der Proteste hatten das große Aufgebot von Sicherheitskräften als Versuch der Provokation kritisiert. "Das erinnert mich an die Diktatur" von 1976 bis 1983, sagte Eduardo Belliboni, Anführer der linken Bewegung Polo Obrero.