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Methan - potente Zwischenlösung fürs Klima
n-tv
Die Weltgemeinschaft steuert darauf zu, ihre Klimaziele zu verpassen. Mal wieder. Dabei gibt es einen erstaunlich simplen Weg, mit dem sich Staaten und Regierungen Zeit erkaufen können: den Ausstoß des sehr wirksamen Treibhausgases Methan zu reduzieren.
COP26, die Weltklimakonferenz in Glasgow, beginnt mit einem Fehlstart: Zwei der größten Luftverschmutzer sind gar nicht in Schottland dabei, die Staats- und Regierungschefs der übrigen G20-Staaten produzieren heiße Luft statt verbindlicher Zusagen. Die Erderwärmung, wie im Abkommen von Paris vereinbart, auf 1,5 Grad Celsius bis 2100 zu begrenzen, ist damit so gut wie ausgeschlossen. Bereits kurz vor dem Gipfeltreffen in Glasgow hatten die Vereinten Nationen (UN) bekannt gegeben, dass die Weltgemeinschaft ihre Klimabemühungen versiebenfachen muss, wenn sie dieses Ziel erreichen will. Passiert das nicht, droht eine Temperaturerhöhung in den kommenden 80 Jahren um 2,7 Grad Celsius.
Aber die Klimaexperten der UN haben einen Vorschlag: Kurzfristig sei es wichtig, den weltweiten Methan-Ausstoß zu reduzieren, schreiben sie. Das sei das viel potentere Klimagas als Kohlenstoffdioxid (CO2). Auf diese Weise könne sich die Welt wertvolle Zeit erkaufen.
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Wasserstoff soll eine wichtige Rolle in einer klimafreundlichen Zukunft spielen: als Energielieferant, Energiespeicher und zum Einsatz in einer CO2-neutralen Industrie. Bisher liegen die Hoffnungen auf grünem Wasserstoff, der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft aus Wasser erzeugt wird. Doch die Produktion ist bislang gering, denn die notwendigen Investitionen sind gewaltig. Andere Verfahren, wie die Herstellung von Wasserstoff aus Öl- oder Gas, werden nur als Zwischenlösungen gesehen.
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Der Mensch hat immer wieder versucht, über die Natur Herr zu werden. Gelungen ist es ihm noch nicht. Im Gegenteil, wie der Klimawandel beweist. Der Italiener Vincenzo Levizzani, Wolkenphysiker und Forschungsleiter am Institut für Atmosphärenwissenschaften und Klima des Nationalen Forschungsrats (CNR) ist Autor des Buchs "Das Geheimnis der Wolken - Handbuch zum Lesen des Himmels". Über Experimente mit dem Wetter, eine kostspielige Möglichkeit, mit Wolken den Klimawandel zu bremsen und das Erlernen der Wolkensprache spricht Levizzani mit ntv.de.