Matthias Maurer fliegt zur ISS: „Wenn man den Kontakt verliert, ist man Weltraumschrott“
Frankfurter Rundschau
Am Sonntag bricht der deutsche Astronaut Matthias Maurer zur ISS auf. Dafür hat er hart trainiert – denn schon ein kleiner Fehler könnte ihn das Leben kosten.
Darmstadt - Nochmal eine knusprige Pizza essen, im Regen stehen und ihn auf der Haut spüren oder eine „schwerkraftunterstützte“ Toilette benutzen: Während seiner vorerst letzten Tage auf der Erde genießt Matthias Maurer die kleinen Dinge, auf die er in den kommenden sechs Monaten verzichten muss. Am Sonntag (31.10.2021) um 07.21 Uhr unserer Zeit soll der 51 Jahre alte Astronaut aus dem Saarland seinen Heimatplaneten hinter sich lassen und an Bord einer SpaceX-Raumkapsel zur Internationalen Raumstation ISS reisen.
Auf diese Aufgabe hat er jahrelang hintrainiert, ein hartes Programm durchlaufen, darunter auch Überlebenstrainings in der Kälte und auf dem Wasser. Um Außenbordeinsätze zu simulieren, trainierte er mit einem 200 Kilogramm schweren Raumanzug unter Wasser – an zwei Stellen mit Halteseilen gesichert. „Wenn man den Kontakt zur Station verliert, dann ist man Weltraumschrott“, sagte er im ZDF. Macht er also einen kleinen Fehler, könnte ihn das sein Leben kosten.
Neben dem Überlebenstraining lernte der 51 Jahre alte Matthias Maurer, wie er sich und seine Kolleg:innen im Notfall auf der ISS medizinisch versorgen kann. Während seiner Ausbildung nähte er Wunden und legte Katheter. Wenn es sein muss, kann er sogar Zähne ziehen. Auch Russisch und Chinesisch lernte er. Darin ist er nach eigener Einschätzung aber „nicht ganz so fit“ wie im Englischen, Spanischen und Französischen.