
Manz rechtfertigt Handeln bei Flut
n-tv
Erneut geht es im Landtag um die Frage, ob zu spät vor der Flutwelle im Ahrtal gewarnt wurde. Für einige Zeugen war es nicht die erste Vernehmung vor dem Untersuchungsausschuss.
Mainz (dpa/lrs) - Umwelt-Staatssekretär Erwin Manz (Grüne) hat vor dem Untersuchungsausschuss des rheinland-pfälzischen Landtags erneut sein Handeln während der Flutkatastrophe im Ahrtal verteidigt. Das dem Ministerium unterstellte Landesamt für Umwelt (LfU) habe am 14. Juli 2021 um 17.17 Uhr die höchste Warnstufe für die Ahrregion ausgerufen. "Leider hat es noch sechs Stunden gedauert, bis der Landkreis (Ahrweiler) den Katastrophenfall ausgerufen hat", sagte Manz am Freitag. Es war bereits das dritte Mal, dass er von dem Gremium als Zeuge vernommen wurde.
Das LfU habe an dem Tag alle vorliegenden Erkenntnisse bekannt gemacht. "Es gab kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem vor Ort", sagte Manz. "Ich konnte nicht in die Region hineinschauen und sagen, wie sich ein bestimmter Pegelstand ausgewirkt hat."
Dass es sich um eine Flut katastrophalen Ausmaßes handele, sei ihm erst später am Abend klar geworden, als er von einem alarmierenden Anruf der damaligen Bürgermeisterin von Altenahr, Cornelia Weigand (parteilos), erfahren habe. Weigand hatte nach eigener Aussage am Nachmittag des 14. Juli angesichts einer Pegelprognose von 5,50 Meter, die damit sogar noch oberhalb der Marke des "Jahrhunderthochwassers" von 2016 lag, beim Landratsamt angerufen und dringend dazu aufgerufen, den Katastrophenfall auszurufen.