Lyriden im April 2023: Wann sind die Sternschnuppen zu sehen? Datum, Maximum, Sichtbarkeit
Frankfurter Rundschau
Im April kann man den Sternschnuppen-Strom der Lyriden am Himmel bewundern. Wie man die Meteore findet und wann das Maximum zu sehen ist.
Frankfurt – Ist der Himmel im April klar, lohnt sich ein Blick zu den Sternen. Man kann dann nicht nur Planeten und Sternbilder sehen – ab etwa Mitte April huschen auch Sternschnuppen über den Himmel. Der Meteor-Strom der Lyriden ist seit langer Zeit bekannt, die älteste Aufzeichnung stammt aus China im Jahr 687 vor Christus. Berechnungen zeigen, dass der Sternschnuppen-Strom seit mindestens 1,5 Millionen Jahren existieren muss.
Die Lyriden sind ein regelmäßig wiederkehrender Sternschnuppen-Regen, der seinen Ursprung im Kometen C/1861 G1 (Thatcher) hat. Der Komet hinterlässt auf seiner Flugbahn um die Sonne eine Staubspur im Weltall, durch die die Erde jedes Jahr im April hindurchfliegt. Gelangen kleine Staubteilchen aus der Kometenspur in die Erdatmosphäre und verglühen dort, werden Luftteilchen in der Atmosphäre zum Leuchten angeregt – eine Sternschnuppe ist am Himmel zu sehen. Schätzungen zufolge fallen jeden Tag mehrere hundert oder gar tausende Tonnen Meteorstaub auf die Erde.
Jährliche Sternschnuppenströme werden nach dem Sternbild benannt, aus dem die Meteore auszuströmen scheinen. Dieser Punkt (der Radiant) scheint im Fall der Lyriden im Sternbild Leier (lat. Lyra) zu liegen. Tatsächlich können Sternschnuppen jedoch am gesamten Himmel auftauchen – verfolgt man ihre Leuchtspur zurück, landet man beim Sternbild Leier.
Der Meteor-Strom der Lyriden ist im Jahr 2023 vom 14. bis 30. April aktiv. Die dichteste Staubspur durchfliegt die Erde am 23. April gegen 3:00 Uhr nachts, weshalb zu diesem Zeitpunkt das Sternschnuppen-Maximum erwartet wird. Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein: Der Mond ist an diesem Tag noch eine sehr schmale Sichel, zudem geht er bereits gegen 1:00 Uhr unter. Gleichzeitig steht das Sternbild Leier zu dieser Zeit bereits hoch im Osten am Himmel. Im vergangenen Jahr störte der Mond die Beobachtung der Lyriden.
Bei perfekten Beobachtungsbedingungen gibt die „International Meteor Organization“ (IMO) die Anzahl der Sternschnuppen, die man im Maximum pro Stunde sehen kann (die „zenithal hourly rate“ ZHR), mit 18 an. Tatsächlich sollte man jedoch mit weniger Meteoren pro Stunde rechnen, da perfekte Beobachtungsbedingungen beinahe unmöglich sind und man selbst dann nicht den gesamten Himmel überblicken kann.