![Lokführer klagt wegen 32 Cent Lohnkürzung](https://bilder3.n-tv.de/img/incoming/crop23267078/6821326759-cImg_16_9-w1200/258392345.jpg)
Lokführer klagt wegen 32 Cent Lohnkürzung
n-tv
Japans Bahnen bestehen auf Pünktlichkeit. Nicht nur Verspätungen sind verpönt, auch zu frühes Abfahren. Welchem Druck die Lokführer in Japan jedoch dabei ausgesetzt sind, zeigt die Klage eines Mannes, bei der es um eine Minute und 32 Cent geht.
Einem japanischen Lokführer hat eine Verspätung von einer einzigen Minute nicht nur unglaublich Nerven gekostet. Sein Arbeitgeber West Japan Railway Company (JR West) bestrafte den Mann sogar mit einem Lohnabzug: um 43 Yen. Das sind umgerechnet 32 Cent. Doch statt die Gehaltskürzung stillschweigend hinzunehmen, zog der Lokführer vor Gericht - und sorgt damit in einem Land für Aufsehen, in dem es zur Arbeitskultur gehört, dass Überstunden oft nicht gezahlt werden und Mitarbeiter bei Krankheit ihre Urlaubstage nehmen. Am 19. April wird mit dem Urteil in dem kuriosen Prozess gerechnet.
Der Lokführer, dessen Namen die Medien des Landes nicht nennen, sollte an jenem schicksalhaften Morgen des 18. Juni 2020 am Bahnhof Okayama in Westjapan einen ausrangierten Zug ins Depot fahren. Laut der größten japanischen Tageszeitung "Yomiuri Shimbun" erschien der Mann um 6.48 Uhr an einem Gleis, an dem er den leeren Zug erwartete. Doch das war das falsche Gleis. Um 7.08 Uhr bemerkte er seinen Fehler und lief zum Nachbargleis. Dadurch habe sich die Übergabe des Zuges zwischen den beiden Lokführern um zwei Minuten verspätet. Infolgedessen habe sich die Abfahrt um eine Minute verzögert. Um 7.20 Uhr sei er im Depot angekommen, ebenfalls eine Minute zu spät.
Der Arbeitgeber JR West rechtfertigt die Lohnkürzung mit ihrem strengen Arbeitsprinzip: "keine Arbeit, kein Lohn". Der Lokführer habe während der Verwechslung nicht gearbeitet. Die Firma behielt zunächst 85 Yen für die zweiminütige Verspätung ein, reduzierte die Strafe jedoch auf eine einminütige Verspätung, nachdem der Fahrer sich bei der örtlichen Arbeitsbehörde beschwert hatte.
![](/newspic/picid-2921044-20250213174433.jpg)
"Man könnte mehr als ein ganzes Jahr täglich Nudeln essen, ohne sich auch nur einmal wiederholen zu müssen", behauptet das Koch-Duo Martina und Moritz. Das könnte stimmen, denn die Vielfalt von Nudelgerichten in aller Welt ist enorm - und beliebt in allen Altersgruppen, denn Nudeln machen einfach glücklich!