
Lebenslage Haft wegen Mordes mit Kabelbinder gefordert
n-tv
Heimtückisch soll eine Frau ihren Ehemann ermordet haben. Die Verteidigung sieht das anders. Am Nachmittag will das Landgericht Karlsruhe sein Urteil sprechen.
Karlsruhe (dpa/lsw) - Im Prozess um einen mutmaßlichen Mord mit einem Kabelbinder hat die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Freiheitsstrafe für die Ehefrau des getöteten 74-Jährigen gefordert. Die Verteidigung der 66-Jährigen plädierte auf eine Strafe nicht über acht Jahren wegen Totschlags, wie ein Sprecher des Landgerichts Karlsruhe sagte. Dieses will um 15.00 Uhr sein Urteil sprechen.
Die Deutsche hatte zu Beginn des Prozesses Ende Februar gestanden, mit einem Hammer auf ihren Ehemann eingeschlagen zu haben. Sie berief sich auf Notwehr, weil der Mann sie zuvor durch das Haus in Kronau (Landkreis Karlsruhe) verfolgt habe. An alle Details des Geschehens im Juni 2024 könne sie sich aber nicht mehr erinnern. "Ich wollte ihn niemals töten, sondern mich nur wehren", betonte die 66-Jährige mehrmals. Ihr Anwalt ging im Plädoyer laut dem Gerichtssprecher davon aus, dass die Frau vermindert schuldfähig ist.
Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihrem Mann zuerst ein Schlafmittel verabreicht zu haben, damit er sich nicht so gut wehren könne. Das bestritt die Angeklagte jedoch. Anschließend soll sie ihm mindestens 34 Mal mit einem Hammer, unter anderem gegen den Kopf, geschlagen und ihn dann mit einem 50 Zentimeter langen Kabelbinder erstickt haben. Laut Anklage ging die 66-Jährige heimtückisch vor.