
Krankenstand in MV weiterhin hoch
n-tv
Die Pandemie hatte den Krankenstand auch in MV in Rekordhöhen getrieben. Die Hoffnungen auf einen starken Rückgang erfüllten sich nicht, wie Daten der DAK zeigen - aus einem besorgniserregenden Grund.
Schwerin (dpa/mv) - Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie verharrt der Krankenstand der Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern weiter auf sehr hohem Niveau. Wie eine Analyse der Krankendaten der DAK-Versicherten im ersten Halbjahr 2024 ergab, trug insbesondere ein Anstieg der Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen dazu bei, dass die Zahl der Fehltage hoch blieb und im Vergleich zum Vorjahr wieder stieg. Laut Statistik kam von Januar bis Juni im Nordosten jeder bei der DAK versicherte Beschäftigte im Durchschnitt auf 12 Fehltage. Für das gesamte Jahr 2023 war ein Durchschnittswert von 11 Tagen ermittelt worden.
Rein rechnerisch waren laut DAK jeden Tag 66 von 1000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern krankgeschrieben. Der Krankenstand habe in Mecklenburg-Vorpommern mit 6,6 Prozent somit leicht über dem Niveau des Vorjahres gelegen. Bundesweit sei dieser Wert im ersten Halbjahr mit 5,7 Prozent deutlich niedriger gewesen.
Wie die DAK weiter mitteilte, verursachten Depressionen, Anpassungsstörungen und andere psychische Erkrankungen in Mecklenburg-Vorpommern in der ersten Jahreshälfte mehr als 202 Fehltage je 100 Versicherte. Im Vorjahreshalbjahr seien es noch 186 Tage gewesen. "Ein weiterer Anstieg beim Arbeitsausfall wegen psychischer Erkrankungen ist besorgniserregend", erklärte DAK-Landeschefin Sabine Hansen. Nach ihrer Einschätzung stehen die Beschäftigten angesichts von Krieg und Krisen aktuell besonders unter Druck. Hansen appellierte an die Arbeitgeber, Stressfaktoren zu mindern und sich verstärkt mit Fragen der psychischen Gesundheit ihrer Belegschaft zu beschäftigen.