
Konservative Bischöfe boykottieren neues Katholiken-Gremium
n-tv
Die Katholische Kirche in Deutschland will sich reformieren: Mehr Einfluss von außen soll per Gremium möglich sein. Der Vatikan sieht die Entwicklung kritisch, so auch vier Bischöfe, die das Unterfangen des Synodalen Wegs boykottieren.
Ein neues Mitbestimmungsgremium der katholischen Kirche, der Synodale Ausschuss, ist erstmals in Essen zusammengetreten. Vier konservative Bischöfe um den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki boykottierten die zweitägige Arbeitssitzung jedoch durch Fernbleiben.
Im März hatten die deutschen Katholiken ihren dreieinhalbjährigen Reformprozess Synodaler Weg vorerst abgeschlossen. Eines der wichtigsten Ergebnisse war, dass die Synodalität - das gemeinsame Beraten und Entscheiden - weitergehen soll. Der Synodale Ausschuss soll in den nächsten drei Jahren klären, wie das aussehen könnte. Danach soll ein Synodaler Rat entstehen, in dem Laien - Nicht-Kleriker - permanent gleichberechtigt mitentscheiden.
Der Vatikan hat bereits klargemacht, dass er ein solches Gremium kritisch sieht. Darauf berufen sich auch die vier Bischöfe, die sich dem Synodalen Ausschuss verweigern. Außer Woelki sind dies Gregor Maria Hanke aus Eichstätt, Stefan Oster aus Passau und Rudolf Voderholzer aus Regensburg. Die große Mehrheit der Bischofskonferenz steht jedoch dahinter.