Kita heißt vorläufig weiter nach Anne Frank
n-tv
In Sachsen-Anhalt will sich eine Kita umbenennen, weil ihr der Name Anne Frank zu politisch geworden ist. Nach breiter Kritik erklärt die Stadt: Eine Entscheidung stehe derzeit gar nicht an. Die aktuelle Diskussion soll in die Pläne "mit einfließen".
Eine Kita in der Stadt Tangermünde in Sachsen-Anhalt ist bundesweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem Pläne zu einer Umbenennung bekannt geworden sind. Bislang heißt der Kindergarten nach Anne Frank, dem jüdischen Mädchen, das 1945 im Konzentrationslager Bergen Belsen ermordet und später mit ihrem Tagebuch weltweit bekannt wurde. Künftig solle die Kita "Weltentdecker" heißen, hatte die "Magdeburger Volksstimme" am Wochenende gemeldet.
Am Montag teilte die Stadt Tangermünde dann mit, die Entscheidung einer Namensänderung "steht aktuell nicht an". Der Pressemitteilung zufolge war die Idee eines neuen Namens Teil eines längeren Erneuerungsprozesses. Die Diskussionen darüber liefen noch, "ohne dass aktuell eine Entscheidung darüber anstünde".
"Selbstverständlich wird dabei mittelfristig auch die aktuell öffentlich geführte Diskussion um die Namensgebung mit einfließen", heißt es von der Stadt weiter. "Viele konstruktive Anregungen und Vorschläge haben uns dazu erreicht, für die wir sehr dankbar sind", sagte Tangermündes Bürgermeister Andreas Brohm. "Diese werden dem Abwägungsprozess eine neue Dynamik verleihen, was wir begrüßen."