Kaum Männer in Thüringens Kindergärten
n-tv
In den Kindergärten des Landes sind Männer klar in der Unterzahl. Nach Ansicht des Linke-Abgeordneten Daniel Reinhardt wären mehr männliche Erzieher wünschenswert. Andere Probleme in der frühkindlichen Bildung seien derzeit aber wichtiger.
Erfurt (dpa/th) - Kinderbetreuung im Kindergarten bleibt in Thüringen weiterhin vor allem Frauensache. In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil männlicher Erzieher zwar leicht und kontinuierlich gestiegen, bleibt aber auf niedrigem Niveau. Das geht aus einer Statistik des Bildungsministeriums hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach waren zum Stichtag 1. März 1669 Männer in den Kitas des Landes beschäftigt. Insgesamt kümmerten sich 18 724 Fachkräfte in den Einrichtungen um die Kinder. Damit lag der Männeranteil bei 8,9 Prozent.
Daniel Reinhardt ist selbst Erzieher und sitzt für die Linke als Abgeordneter im Thüringer Landtag. Seiner Ansicht nach hat der geringe Männeranteil in den Kindergärten mehrere Gründe.
"Ja, es ist traditionell eher ein Frauenberuf und das ist noch heute in den Köpfen so drin", sagte der Sprecher für frühkindliche Bildung und Ausbildungspolitik der Linke-Fraktion. Als Erzieher verdiene man deutlich weniger Geld als in anderen Berufen, die eher von Männern ergriffen werden. "Es gibt nicht wirklich tolle Aufstiegschancen. Entweder bist du Erzieher oder wirst noch Mentor oder Kita-Leiter, aber das war's", erklärte er.