
Kanada: USA "haben uns mit verschiedenen Dingen bedroht"
n-tv
Die USA legen in den Gesprächen mit Kanada einen offenbar deutlich schärferen Ton an den Tag als bislang bekannt. Zudem beschränken sich die Verhandlungen nicht allein auf das Thema Zölle und Medikamenten-Handel. Außenministerin Joly gibt in einem Interview einen Einblick.
Die USA haben in den Gesprächen mit Kanada deutlich mehr Themen angesprochen und Druck auf das Nachbarland ausgeübt als bislang bekannt. "Sie haben uns mit verschiedenen Dingen bedroht", sagte Außenministerin Melanie Joly der BBC. "Wir wollten sicherstellen, dass die kanadische Öffentlichkeit und die Welt klar darüber informiert sind, was vor sich geht." Demnach sind die Vertreter der USA in den Gesprächen zu Zöllen über die Themen Fentanyl-Handel und Grenzsicherheit hinausgegangen. Sie haben auch Kanadas militärische Bereitschaft, die Sicherheitsallianzen des Landes und natürliche Ressourcen wie Wasser angesprochen.
Am Vortag hatte der kanadische Premierminister Justin Trudeau gesagt, US-Präsident Trump habe dem nördlichen Nachbarn einen Handelskrieg erklärt. Er fügte hinzu, dass die Beamten in Ottawa Schwierigkeiten hätten, herauszufinden, was genau die Trump-Regierung als Gegenleistung für die Abschaffung der Zölle wolle. Jolys Äußerungen geben nun etwas mehr Aufschluss über die Gespräche zwischen den USA und Kanada zur Abwendung der Zölle.