Jair Bolsonaro: Klimakiller ohne Skrupel
Frankfurter Rundschau
Brasilien Präsident Bolsonaro verspricht das eine und tut das andere. Das schadet der grünen Lunge der Welt - auch bekannt als Amazonas-Regenwald – immens.
Brasilien - Die Welt blickt nach Brasilien. Das größte Land Lateinamerikas ist entscheidend für den globalen Klimaschutz. Der Amazonas-Urwald, der zu mehr als der Hälfte in Brasilien liegt, ist die grüne Lunge der Welt. Der Regenwald, der anderthalbmal die Fläche der EU umfasst, war mal ein großer CO2-Speicher, wird aber inzwischen mehr und mehr zum CO2-Emittenten. Vor allem dank der Entwaldung, die unter Präsident Jair Bolsonaro ein gespenstisches Tempo angenommen hat.
Das Riesenland ist schon lange kein Verbündeter mehr bei dem Versuch, die Erderwärmung zu stoppen. Fraglich ist, wie es so seine Klimaziele aus dem Pariser Abkommen erreichen will. 2015 hatte sich Brasilien verpflichtet, zehn Jahre später 37 Prozent CO2 weniger auszustoßen. Bis 2030 sollen die Treibhausgase um 43 Prozent abgebaut werden.
Seit der Rechtsradikale Bolsonaro 2019 an die Macht kam, ist Brasilien zum Klimakiller mutiert. Landwirtschaft und Bergbau – auch illegaler – im Amazonas werden gefördert. Umweltgesetzgebung und -finanzierung wurden systematisch geringer. Und lange hat sich die Regierung dagegen gewehrt, dass die Internationale Gemeinschaft ihr Bedingungen zum Umgang mit dem Amazonas diktiert. Der Regenwald sei nationale Angelegenheit, Brasilien könne ihn ausbeuten, wie es wolle, wird da getönt.