Irans Behörden beschlagnahmen Sacharow-Preis
n-tv
Sie starb wohl an der Misshandlung durch die Sittenpolizei: Der Tod von Jina Mahsa Amini löste im Iran heftige Proteste gegen das Regime aus. Amini selbst wurde in diesem Jahr posthum mit dem Sacharow-Preis geehrt. Doch diesen kassieren nun die Behörden ein.
Iranische Sicherheitskräfte haben einer Menschenrechtsorganisation zufolge den Sacharow-Preis der verstorbenen iranisch-kurdischen Protestikone Jina Mahsa Amini beschlagnahmt. Nach Angaben der in Norwegen ansässigen Organisation Hengaw wollte Aminis Anwalt Mohammed Saleh-Nikbakht den Preis des EU-Parlaments im Iran der Familie der jungen Kurdin übergeben.
Der Jurist sei nach der Ankunft am Teheraner Flughafen von Behördenvertretern abgefangen und verhört worden, hieß es weiter. Dabei seien sein Pass, sein Handy und die Auszeichnung für Amini beschlagnahmt worden. Für die Angaben Hengaws gibt es bisher keine offizielle Bestätigung.
Amini und die dazugehörige Freiheitsbewegung "Frau, Leben, Freiheit" wurden Mitte Dezember mit dem Sacharow-Preis ausgezeichnet. Die iranischen Behörden hinderten die Familie der Verstorbenen allerdings daran, den Preis entgegenzunehmen.