Inflation bremst Makatsch-"Tatort" aus
n-tv
Mit der großartig inszenierten Jagd auf einen Stalker verabschiedet sich Heike Makatsch nach nur fünf Episoden wieder aus dem "Tatort". Dabei kommt die Ermittlerin erst in ihrem letzten Fall so richtig in die Puschen.
Zusammengerechnet haben sich "Tatort"-Zuschauer und die Mainzer Kommissarin Berlinger (Heike Makatsch) in den vergangenen sechs Jahren gerade mal siebeneinhalb Stunden lang gesehen. Keine lange Zeit, um einander kennen- und lieben zu lernen, zumal zwischen den fünf Episoden jeweils mehr als ein Jahr Funkstille herrschte. Und weil nach dem aktuellen Fall Schluss ist mit dem Makatsch-"Tatort", wird es auch zukünftig nichts mehr mit der großen Liebe. Schuld daran ist aber laut Programmdirektion nicht das seltsam orientierungslose Konzept der Reihe, sondern die deutsche Wirtschaft.
"Die Inflation führt auch bei unseren fiktionalen Produktionen zu spürbaren Kostensteigerungen, die wir ohne Einschnitte im Angebot leider nicht mehr auffangen können", kündigte der SWR im Juli das überraschende Aus des Makatsch-"Tatorts" an. Zudem müsse man im Rahmen des digitalen Umbaus Geld umschichten, um mehr Serien für die ARD-Mediathek realisieren zu können. "Deshalb konzentriert sich der SWR künftig auf seine drei anderen 'Tatort'-Reihen in Ludwigshafen, Stuttgart und im Schwarzwald, mit unverändert jeweils zwei neuen Fällen pro Jahr."
Dass Makatsch ausgerechnet in ihrem letzten Fall die anfängliche und in der Vergangenheit nie eingelöste Erwartungshaltung von ganz großem Kino erfüllt, ist je nach Lesart entweder Ironie des Schicksals oder der Gang, wenn es am schönsten ist. Noch im vergangenen Jahr urteilte der Kollege Ingo Scheel: "Es geht mal wieder mehr um die Form als um den Inhalt, mehr um die Freude an stilistischem Freiflug als an spannendem Täterrätsel." Der aktuelle Fall ist das glatte Gegenteil, knistert regelrecht vor Spannung: "Aus dem Dunkel" ist ein packender und doppelbödiger Thriller, Makatsch bei ihrer Jagd auf einen Stalker in ihrem Element.
Schon als sie sich seinerzeit zum Song "Dirrty" rekelte, gab sich Christina Aguilera wenig subtil. Gut und gerne zwei Jahrzehnte später lässt es die Sängerin sogar noch offensiver angehen. In einem Podcast spricht sie hemmungslos über Vibratoren, Gleitgel, Sex im Flieger und darüber, was sie "geil" macht.
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.