
In Frankreich entlädt sich die Wut auf SUVs
n-tv
Mit voller Absicht soll ein SUV-Fahrer in Paris einen Radfahrer totgefahren haben. In mehreren Städten versammeln sich daraufhin Menschen zu Demonstrationen. In Toulouse erleben Dutzende Geländewagen-Halter eine böse Überraschung.
Nach dem Tod eines von einem Geländewagen überfahrenen Radfahrers in Paris haben Aktivisten im südfranzösischen Toulouse aus Protest bei 65 SUV nachts die Luft aus den Reifen gelassen. Die Geländewagen seien der Feind von Fußgängern und Radfahrern, da sie viel breiter und schwerer seien und häufiger tödliche Unfälle verursachten als gewöhnliche Autos, erklärte die Organisation "No SUV Tolosa", wie die Zeitung "Libération" berichtete.
Die Städte seien für so große Fahrzeuge nicht ausgerichtet und die Menschen müssten davon abgehalten werden, solche Autos zu kaufen, die wahre "Klimabomben" seien. In Paris und weiteren französischen Großstädten gab es am Wochenende Protestaktionen zum Gedenken an den am Dienstag in Paris überfahrenen Radfahrer Paul Varry. Dazu aufgerufen hatte unter anderem der französische Radfahrverband, der mehr Sicherheit für Radfahrer im Straßenverkehr verlangte.
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordverdachts gegen den 52 Jahre alten Fahrer des Geländewagens, weil dieser den Radfahrer am Dienstag nach einem Streit absichtlich überrollt haben soll. Die Ermittler stützen sich auf Kamerabilder der Videoüberwachung und Zeugenaussagen.