
"Ich wollte einen Hund - jetzt hab' ich einen Vater"
n-tv
Mit Katy Karrenbauer zu sprechen, ist wie ein Bilderbuch zu öffnen: Die Schauspielerin, die gerade den "Big Brother"-Container überstanden hat, ist nicht nur eine super Schauspielerin, sondern eine begnadete Geschichtenerzählerin. In ihrem Buch "Ich wollte einen Hund - Jetzt hab' ich einen Vater" erzählt sie, wie sie ihrem Vater wieder näherkommt, denn aufgewachsen ist sie mit ihm nicht, und besonders nahe standen sie sich auch nicht. Aber jetzt, wo der Vater in die Demenz abgleitet, seine Frau gestorben ist und sich eine Chance bietet, den Mann, der ihr jahrelang fremd war, endlich kennenzulernen, greift Katy Karrenbauer die Gelegenheit beim Schopf. Sie gibt alles - wie immer - und sagt im Interview mit ntv.de: "Wenn ich das nicht so machen würde, wie ich es gerade mache, dann könnte ich nie wieder in den Spiegel gucken." Die Geschichte eines ungewöhnlichen Kennenlernens und einer späten Liebe liest sich atemlos.
ntv.de: Um mal mit der Tür ins Haus zu fallen - ich liebe dein Buch! Weil ich leider genau weiß, was du an vielen Stellen meinst. Als jemand, der viele Texte liest, dachte ich aber gleich: "Deine Sätze sind ja irre lang." Aber sie nehmen einen auch vollkommen an die Hand und führen in dein aktuelles Leben.
Katy Karrenbauer: Das ist gut, das war der Plan. Natürlich wurden die langen Sätze anfangs angemerkt und ganz ehrlich: Ich habe die Lektorin nicht beneidet, mit mir zusammen arbeiten zu müssen (lacht). Man schreibt nicht so lange Sätze, ich weiß, aber es geht um Emotionen, meine Emotionen. Ich habe das Buch ja nicht geschrieben, um dem Leser eine Leichtigkeit zu verschaffen, ich möchte, dass die Leserin und der Leser verstehen, wie ich funktioniere, was mein Druck ist, meine Verzweiflung. Und das fühlt man nicht, wenn die Sätze in kurzen Häppchen angeboten werden. Ich möchte, dass die, die mein Buch lesen, mit mir mitgehen, in eine Welt, die meine Welt geworden ist. Und wenn das anstrengend ist - dann ist das eben anstrengend. Muss man ein Buch immer durchhecheln? Oder kann man da nochmal nachlesen? Ich denke schon.
Deine erste Idee war ja, das Thema filmisch umzusetzen, oder?