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Harry Potter existiert auch ohne J. K. Rowling
n-tv
Viele eifrige Leser von Harry Potter sehen in den transphoben Ansichten von J.K. Rowling einen Schatten auf die magische Welt von Hogwarts. Aber das muss nicht so sein. Sie mag die Geschichten von Harry, Ron und Hermine geschrieben haben, aber sie gehören nicht mehr ihr.
Es gibt nicht viele Bücher, die so viele Leben geprägt haben wie Harry Potter. In der magischen Welt von Hogwarts konnten schon immer Jung und Alt eintauchen - und sich im Gegenzug in der realen Welt besser verstehen: Die Geschichten von Harry, Ron und Hermine haben vereint und verbunden. Umso enttäuschender ist es, dass die Autorin hinter diesem Meisterwerk seit einigen Jahren transphobe Ideen in die Welt setzt, die nicht nur gefährlich, sondern auch weitgehend falsch sind.
Begonnen hat alles, wie so oft heutzutage, mit einem Tweet: J. K. Rowling will Transfrauen nicht als Frauen bezeichnen, weil sie nicht menstruieren. Dann kommt ein Blogpost, der "Fünf Gründe, über den neuen Trans-Aktivismus besorgt zu sein" auflistet. Und bei Twitter-Threads und Blogposts wollte sie es offenbar nicht belassen. Also schrieb sie ein ganzes Buch darüber. In "Trouble Blood" geht es um einen Detektiv, der einen männlichen Serienmörder jagt, der sich als Frau verkleidet, um Frauen zu ermorden.
Der Rückschlag gegen die Autorin war groß. Fast die gesamte Harry-Potter-Riege, darunter Daniel Radcliffe, Emma Watson und Rupert Grint, hat sich inzwischen von Rowling distanziert. Wenige Leute sprangen der Autorin im Zuge ihrer Äußerungen zur Seite - bis sich der russische Präsident Wladimir Putin zu dem Fall äußerte: In einer Rede im März dieses Jahres beklagte er, dass die westlichen Eliten die Harry-Potter-Autorin "gecancelt" hätten (auf Deutsch: abgesagt oder vernichtet). Und nun sei der Westen damit beschäftigt, Russland zu "canceln".