Hanau: Pläne für Schlossplatz gescheitert
Frankfurter Rundschau
Die Verträge mit der Baugesellschaft und der Terramag GmbH wurden einvernehmlich aufgehoben. Das Vorhaben sei mit der bisherigen Ausrichtung nicht mehr wirtschaftlich, heißt es.
Vor etwa einem Jahr hieß es vonseiten der Stadt Hanau, der Umbau des Schlossplatzes in der Altstadt werde bis Ende 2021 auf Eis gelegt – wegen der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Danach sollte es losgehen. Doch jetzt steht fest: Das Projekt wird nicht verwirklicht. Wie die Stadt am Mittwoch mitteilte, habe der Magistrat zugestimmt, die Konzeptvergabe für das Areal am Kanzleigebäude und dem Haus des Handwerks sowie den Kauf- und Erbbaurechtsvertrag aufzuheben – den Angaben zufolge im Einvernehmen mit der städtischen Baugesellschaft Hanau (BGH) und dem privaten Planungsbüro Terramag, die als Bietergemeinschaft aufgetreten waren und nach einer kontroversen Diskussion den Zuschlag erhielten.
Die Stadtverordnetenversammlung stimmte im Herbst 2019 für ihr Konzept, eine Mischung aus Wohnen, Arbeiten, Kultur und Gastronomie. Die Mitbewerber hatten das Nachsehen. Die Frankfurter Gruppe KCI setzte auf einen historisierenden Stil, wollte die alte Erbsengasse wiederherstellen und ein Hotel bauen; der Wiesbadener Investor 3W plante Gastronomie, Veranstaltungsräume, Wohnen und ein Hotel.
Die Erneuerung des Gebietes, zu dem der Fronhof gehört, ist das letzte Großprojekt des großangelegten Stadtumbaus. Der Freiheitsplatz, wo das Einkaufszentrum Forum und das Kulturforum errichtet wurden, ist fertig, der Marktplatz, wo noch das Neustädter Rathaus saniert wird, weitgehend, ebenso wie der nahegelegene Platz an der Wallonisch-Niederländischen Kirche. Das Aus für das wichtige Vorhaben in der Altstadt bremst die Entwicklung erheblich. Wann und wie sie fortgesetzt wird, ist ungewiss.