
Haftbefehl gegen einen Mordverdächtigen aufgehoben
n-tv
Ende Januar werden zwei Polizeibeamte bei einer Fahrzeugkontrolle in Rheinland-Pfalz erschossen. Ermittler nehmen zwei Tatverdächtige fest. Der Vorwurf lautet Mord. Nun stellt sich aber heraus: Nur einer der beiden Männer soll geschossen haben.
Der Haftbefehl gegen einen der mutmaßlichen Polizistenmörder von Kusel ist aufgehoben worden. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach gilt der 32-Jährige nicht mehr als mordverdächtig. Die Polizei gehe davon aus, dass nur einer der beiden verdächtigen Männer die tödlichen Schüsse auf die zwei Polizeibeamten abgegeben habe - sein 38 Jahre alter Begleiter, der ebenfalls in Untersuchungshaft sitzt. "Wie von Beginn an gesagt: Der Vorwurf des Mordes ist nicht haltbar. Das hat mein Mandant immer gesagt", sagte der Anwalt des 32-Jährigen dem Blatt.
Aus dem Gefängnis komme er dennoch nicht frei. Laut "Bild"-Informationen wurde gegen ihn ein neuer Haftbefehl wegen Wilderei und versuchter Strafvereitelung erlassen. Dass der 32-Jährige weiterhin in Haft bleiben muss, hält sein Anwalt für untragbar: "Ich halte die Untersuchungshaft für rechtswidrig. Es besteht keine Fluchtgefahr", wird er von der Zeitung zitiert.
Zu der Annahme, dass nur der ältere Tatverdächtige geschossen haben soll, passten demnach auch die Aussagen mehrerer Zeugen: Der 32-Jährige könne nicht schießen und habe es in der Vergangenheit nie getan, sagen sie. Sein Begleiter war Polizeiangaben zufolge hingen sehr versiert mit Waffen. In seinem Wohnhaus fanden die Ermittler nach der Tat fünf Kurzwaffen, ein Repetiergewehr, zehn weitere Langwaffen, eine Armbrust sowie einen Schalldämpfer und Munition. Die Untersuchungen zu den Funden dauern noch an.