"Haben Verwundete und Tote in den Bunkern"
n-tv
Im Stahlwerk Asowstal harren die letzten Verteidiger Mariupols aus. Die Vorräte werden knapp, doch kapitulieren wollen die ukrainischen Truppen nicht. Eine Stürmung der Fabrikkomplexes untersagt Kremlchef Putin. Er will die Widerstandskraft der Verteidiger mit einer Belagerung brechen.
Das weitläufige Werksgelände von Asowstal in der zerstörten ukrainischen Hafenstadt Mariupol ist das letzte Bollwerk der ukrainischen Truppen. Russlands Präsident Wladimir Putin wies seine Armee am Donnerstag an, das Werk weiter zu belagern - so engmaschig, dass "keine Fliege mehr heraus kann".
"Solange wir hier sind, bleibt Mariupol unter der Kontrolle der Ukraine", sagte der stellvertretende Kommandeur des ukrainischen Asow-Regiments, Swjatoslaw Palamar, der BBC. Zusammen mit Soldaten einer Marine-Brigade, Grenzschutzbeamten und Polizisten gehört seine Einheit zu den letzten Verteidigern, die der Stadt geblieben sind. Viele der im Stahlwerk eingekesselten Kämpfer stammen Palamar zufolge von der von Russland annektierten Krim sowie aus den östlichen Regionen Donezk und Luhansk.
Dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selensky zufolge harren "rund tausend Zivilisten, Frauen und Kinder" und Hunderte Verletzte in dem Industriekomplex aus. Die dort verschanzten ukrainischen Truppen lehnen eine Kapitulation ab. Sie warnten aber, ihre Vorräte würden knapp, und forderten internationale Unterstützung, um eine Evakuierung der Zivilisten zu ermöglichen.