Guinea: Militär verspricht Demokratie nach weiterem Putsch
Frankfurter Rundschau
In der Hauptstadt Conakry ist der Jubel groß – Schon wieder gelang es den Putschisten, den Präsidentenpalast und die Rundfunkanstalt in Guinea zu stürmen.
Guinea – Mit einem vierten Coup innerhalb eines Jahres hat Westafrika seinen Ruf als globale Hochburg der Putschisten bestätigt. Nach zwei Staatsstreichen in Mali und einem im Tschad war am Sonntag Guinea an der Reihe – mit einem Umsturz, dessen Skript aus einem Handbuch für Obristen stammen könnte. Rund fünfzig Fahrzeuge einer zur Terror-Bekämpfung gegründeten Spezialtruppe machten sich am Sonntagmorgen unter ihrem Kommandeur Mamady Doumbouya auf den rund hundert Kilometer langen Weg von ihrer Kaserne in die Hauptstadt Conakry, wo sich die Elitesoldaten alsbald Gefechte mit der Schutztruppe des Präsidenten Alpha Condé lieferten. Dabei sollen mehrere Uniformierte getötet worden sein, wie viele genau, steht derzeit nicht fest. Den Putschisten gelang es innerhalb von zwei Stunden, sowohl den Präsidentenpalast als auch die Rundfunkanstalt des Landes zu stürmen: Dort gab der 41-jährige Doumbouya, der das Kriegshandwerk bei der französischen Fremdenlegion und in der Pariser „École de Guerre“ gelernt hatte, vor laufenden Kameras eine Stellungnahme ab.More Related News