
Großes Theater für den Systemverweigerer
n-tv
In einem Berliner Dachgeschoss führen Schauspieler vor, wie ein demokratiefeindlicher Mensch zur Tat schreitet und eine autoritäre Alternative für Deutschland errichtet. Der Stoff von "König von Deutschland" ist keine Fiktion - sondern Realität.
Haben Sie auch schon einmal darüber nachgedacht, aus dem gegenwärtigen System der Bundesrepublik auszusteigen - ohne Deutschland allerdings wirklich zu verlassen? Was für Kinder beim Fangen der sichere Ort "Klippo", ist für manche Erwachsene der Wunsch, in Ruhe gelassen zu werden: vom Finanzamt, von den Behörden, von der Bank. Eine Welt mit weniger Steuern, weniger Regeln, weniger Zinsen. Wie schön wäre Klippodeutschland!
Das ist es, was Peter Fitzek vorgibt zu wollen - und noch ein bisschen mehr, wenn er nur König von Deutschland wär'! Hatte er in der real existierenden Bundesrepublik eine kleinbürgerliche Existenz als Koch und Karatelehrer, sucht er die Alternative im Größenwahn: Er will vollständig enthoben sein - wie einst Adolf Hitler von der Einkommenssteuer.
Im September 2012 hatte sich Fitzek auf napoleonische Weise selbst gekrönt und in einem Zug einen neuen Staat gegründet. Seitdem nennt er sich "Peter der Erste": "Der oberste Souverän im Königreich Deutschland". Er meint toternst, was der Punkrocker und Anarchist Rio Reiser einst ironisch besang. Er witzelt nicht - und er steigt auch nirgendwo aus. Vielmehr vollzieht er den totalen Einstieg: in einen Kampf gegen das System, das er als "Wohlfühldiktatur" beschimpft, während er selbst ein "Gemeinwohlreich" erschaffen will. Fitzek weiß, dass er gewinnen muss, um nicht im Gefängnis zu landen. Oder schlimmer noch: in der Irrenanstalt.

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.