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Gremium lehnt "Anthropozän" als Fachbegriff ab
n-tv
Der Vorschlag von Fachleuten, den Begriff Anthropozän offiziell als neue Epoche der Erdgeschichte auszurufen, wird nach einer Abstimmung eines zuständigen Fachgremiums überraschend abgewiesen. Die Begründung, warum der Begriff für das "Erdzeitalter des Menschen" abgelehnt wird, fehlt jedoch.
Die offizielle Anerkennung des Menschenzeitalters, des Anthropozäns, als neue Epoche der Erdgeschichte scheint erst einmal vom Tisch zu sein. Das zuständige Expertengremium, die sogenannte Subcommission on Quaternary Stratigraphy (SQS), hat gegen den Vorschlag gestimmt, wie der Experte Reinhold Leinfelder bestätigte. Er ist Mitglied der Arbeitsgruppe Anthropozän (AWG), die hinter dem Vorstoß steht, offiziell das Erdzeitalter des Menschen auszurufen.
Gründe für die Ablehnung seien ihm nicht bekannt, sagte Leinfelder. Zunächst hatten andere Medien über die Abstimmung berichtet. Die AWG äußerte wegen möglicher Verfahrensfehler Vorbehalte zur Gültigkeit des Ergebnisses, das laut "New York Times"(NYT) mit 12 zu 4 bei mehreren Enthaltungen und nicht abgegebenen Stimmen recht deutlich ausfiel.
Grundsätzlich ist sich die Fachwelt weitgehend einig, dass der Mensch die Erde in vergleichsweise kurzer Zeit extrem verändert hat. Einige SQS-Experten taten sich laut NYT aber unter anderem mit dem von der AWG vorgeschlagenen relativ späten Startpunkt des Anthropozäns schwer. So schlugen Leinfelder und seine Kolleginnen und Kollegen ein Jahr um die Mitte des 20. Jahrhunderts vor. Als Referenz für den Start des sogenannten Anthropozäns sollte demnach eine Sedimentabfolge aus einem kleinen See in Kanada dienen. Konkret favorisierten die AWG-Forscher eine Sedimentlage aus dem Jahr 1950.
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Wasserstoff soll eine wichtige Rolle in einer klimafreundlichen Zukunft spielen: als Energielieferant, Energiespeicher und zum Einsatz in einer CO2-neutralen Industrie. Bisher liegen die Hoffnungen auf grünem Wasserstoff, der unter Einsatz von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft aus Wasser erzeugt wird. Doch die Produktion ist bislang gering, denn die notwendigen Investitionen sind gewaltig. Andere Verfahren, wie die Herstellung von Wasserstoff aus Öl- oder Gas, werden nur als Zwischenlösungen gesehen.
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Der Mensch hat immer wieder versucht, über die Natur Herr zu werden. Gelungen ist es ihm noch nicht. Im Gegenteil, wie der Klimawandel beweist. Der Italiener Vincenzo Levizzani, Wolkenphysiker und Forschungsleiter am Institut für Atmosphärenwissenschaften und Klima des Nationalen Forschungsrats (CNR) ist Autor des Buchs "Das Geheimnis der Wolken - Handbuch zum Lesen des Himmels". Über Experimente mit dem Wetter, eine kostspielige Möglichkeit, mit Wolken den Klimawandel zu bremsen und das Erlernen der Wolkensprache spricht Levizzani mit ntv.de.