
Gericht lehnt Anträge im Drach-Prozess ab
n-tv
Auch an Tag zwei im Prozess wegen versuchten Mordes und besonders schweren Raubes schweigt der Angeklagte Thomas Drach. Dafür gehen seine Anwälte in die Offensive: Der Staatsanwaltschaft werfen sie "Chaos" in der Aktenführung vor. Mit diversen Anträgen scheitern sie jedoch.
Am zweiten Verhandlungstag im Prozess gegen den früheren Reemtsma-Entführer Thomas Drach hat das Landgericht Köln mehrere Anträge der Verteidiger abgelehnt. In einem davon ging es um eine Aussetzung der Hauptverhandlung für wenigstens drei Wochen. Der Argumentation der Verteidigung, die Einsendung weiteren Aktenmaterials vor Beginn des Prozesses habe eine ausreichende Einarbeitung in den gesamten Fall zeitlich nicht ermöglicht, folge die Kammer nicht, sagte Richter Jörg Michael Bern.
Ebenso abgelehnt wurde ein Antrag, der Verteidigung Datenträger mit akustischen Aufzeichnungen des Prozesses auszuhändigen, Datenträger entsprechend zu bespielen oder eigene Aufnahmen der Anwälte zu erlauben. Ein solcher Schritt sei weder aus "Rechtsgründen noch auch Zweckmäßigkeitsgründen" geboten, erklärte Richter Bern. Beide Anträge waren gleich zu Beginn des Prozesses in der vorangegangenen Woche gestellt worden.
Drach werden in dem Verfahren Überfälle auf vier Geldtransporter in Köln, Frankfurt am Main und Limburg vorgeworfen. Bei zwei der Taten soll er jeweils einen Wachmann angeschossen haben. Die Anklage lautet unter anderem auf versuchten Mord und besonders schweren Raub. Der 61-Jährige bestreitet die Vorwürfe. Ein mutmaßlicher Komplize ist in dem Verfahren mitangeklagt.