Frankfurt: Verkehr ohne Ampeln
Frankfurter Rundschau
Die Stadt Frankfurt will Bahnen und Ampeln digitalisieren und damit den Verkehr choreografiert steuern. In einer fernen Zukunft sollen überhaupt keine Ampeln mehr nötig sein.
Der Verkehr in Frankfurt macht einen Sprung ins digitale Zeitalter. Für rund 230 Millionen Euro erneuert die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) das Zugsicherungssystem und verknüpft es mit der Leitzentrale des Straßenverkehrsamts. „Stellen Sie sich eine Stadt ohne Ampeln vor – wir sind auf dem Weg dahin“, sagte VGF-Geschäftsführer Michael Rüffer. Er verglich das digitale Zugsicherungssystem mit der Einführung des iPhones im Jahr 2007.
Bislang werden die U-Bahnen etwa auf den Linien U4 und U5 mit Relaistechnik gesteuert. Der Fahrdienstleiter stellt ein, wo es langgeht. Die Relais stellen sich um; die Signale schalten auf Grün und geben den Weg frei. Die Technik stammt aus den 1960er und 1970er Jahren.
Vom kommenden Jahr an werde die digitale Zugsicherungstechnik „Digital Train Control“ (DTC) in U-Bahnen und Stellwerken verbaut, sagte Rüffer. Dann kommunizierten die U-Bahnen mit der Infrastruktur und untereinander. Sie könnten in wandernden Raumabständen fahren. „Das sorgt für etwa ein Viertel mehr Kapazität, bessere Energieeffizienz und höhere Pünktlichkeit“, sagte er.