Frankfurt: Aids-Hilfe beklagt Stigmatisierung
Frankfurter Rundschau
Die Zahl der HIV-Neuinfektionen in Hessen geht zurück, doch die Gefahr des Virus ist nicht gebannt. Auch die Ausgrenzung bleibt ein Problem.
Die Aids-Hilfe Frankfurt (AHF) hat mit Blick auf den bevorstehenden Welt-Aids-Tag am 1. Dezember das aktuelle Infektionsgeschehen mit HIV bewertet. Nach Zahlen des Robert-Koch-Instituts ging die Zahl der Neuinfektionen in Hessen zurück. 2019 steckten sich noch 220 Menschen mit dem Virus an, im vergangenen Jahr 170. Insgesamt wird geschätzt, dass in Deutschland circa 91 000 Menschen mit HIV leben.
„Aids ist selbstverständlich noch ein Problem“, sagt Christian Setzepfandt vom Vorstand der AHF. Dabei gehe es nicht nur um die Infektionen, sondern vor allem um die in weiten Teilen immer noch vorhandene Stigmatisierung. Man kämpfe auch 35 Jahre nach der Gründung der AHF weiter gegen Vorurteile und Unwissenheit im Bezug auf die Krankheit an.
Dass die Zahlen rückläufig sind, könne durchaus mit der Pandemie zu tun haben, in der Leute sexuelle Kontakte zurückfahren oder vermeiden. Auch die Anwendung der Prep (Prä-Expositions-Prophylaxe), bei der HIV-negative Menschen ein HIV-Medikament vorbeugend einnehmen, um sich vor einer Ansteckung mit HIV zu schützen, beeinflusse die Zahlen positiv, sagt Setzepfandt.