Forscher tauen Grab des "Eisprinzen" auf
n-tv
In Bayern stoßen Forscher auf ein Kindergrab aus dem Mittelalter. Um bei der Bergung keine Beschädigung zu riskieren, frieren die Wissenschaftler den Fund kurzerhand ein. Für eine genaue Untersuchung soll die Ruhestätte nun wieder vom Eis befreit werden.
Fast ein Dreivierteljahr nach der Entdeckung eines rund 1300 Jahre alten Kindergrabs in Schwaben wird die tiefgefrorene Ruhestätte aufgetaut. Die Experten des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege hatten das Grab im Oktober 2021 in einem Neubaugebiet in Tussenhausen im Landkreis Unterallgäu mit einer neuartigen Schockfrost-Technik geborgen.
Damit der Fund bei der Bergung nicht beschädigt wird, haben die Archäologen das gesamte Erdreich eingefroren und dann das Grab in einem Block gehoben. Danach wurde das gefrorene, 800 Kilo schwere Grab in die Außenstelle des Landesamtes bei Bamberg gebracht und dort zunächst in einer Gefrierzelle gelagert.
In dem Depot des Landesamtes in Oberfranken werde das Grab in den nächsten Tagen aufgetaut, berichtete die Behörde. Die Restauratorinnen und Restauratoren arbeiteten dafür mit Heißluft und Lötkolben. "Damit das frei werdende Tauwasser die Funde nicht beschädigt, wird es über einen speziellen Sauger abgeleitet", teilte das Amt mit. In den Bearbeitungspausen sorge eine Kühlhaube für eine konstante Temperatur von minus vier Grad.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.