
Ferien im Bett von König Charles III.
n-tv
Was zieht den englischen König immer wieder in die Berge und Wälder von Transsilvanien? Unser Autor hat in Rumänien Charles' privates Refugium besucht und mindestens drei Gründe gefunden: Wilde Blumen, braune Bären - und die Bromance mit einem entfernten Verwandten.
"Schauen Sie mal", ruft der Mann, der als "der Graf" bekannt ist. Tibor Kálnoky lässt die eine Hand am Wanderstock hinabgleiten und stützt sich mit der anderen ab, bis er tief im Gras kniet. Dann schließt er die Augen und schnuppert andächtig an einer Blume: "Die wohlriechende Händelwurz!"
"Das gibt es nur in Transsilvanien", sagt Kálnoky. "Jedenfalls nur in dieser Qualität", ergänzt Raluca Olaru, eine junge Rumänin, die auch Deutsch spricht. Sie begleitet uns, weil sie aus Wildpflanzen Kosmetik herstellt, sich also auskennt. "Nennt mich ruhig Kräuterhexe", hatte sie beim Kennenlernen gesagt.
Der Graf hat zu einer Wanderung eingeladen. Sie führt durch die Wälder und über die von bunten Blumen übersäten Wiesenhügel von Zalánpatak. Das winzige Dorf, in dem seine Familie vor 300 Jahren mit einer Glaswerkstatt das Sagen hatte, liegt in der Mitte von Rumänien. Es ist jener Fleck von Europa, der von den Karpaten umgeben ist und seit Jahrhunderten "Transsilvanien" genannt wird. Nichts erinnert im Sonnenlicht an das Heulen der Hunde und Wölfe, die wir während der Nacht gehört haben. "Sie wollen die Bären verjagen, wenn sie zu tief ins Tal kommen", erklären die Menschen, die hier wohnen.

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