Familie und Freunde nehmen Abschied von Nahel M.
n-tv
Während die Ausschreitungen in Frankreich weiter andauern, wird der bei einer Polizeikontrolle in Nanterre getötete Nahel M. im Familien- und Freundeskreis beigesetzt. Derweil sieht das Innenministerium die Krawalle abflauen. Nichtsdestotrotz rüstet sich das Land für eine weitere Gewalt-Nacht.
Vier Tage nach dem Tod des 17-jährigen Nahel M. bei einer Polizeikontrolle bei Paris haben Freunde und Verwandte von ihm Abschied genommen. Gegen Mittag begann eine Trauerfeier in der Moschee in Nanterre nahe Paris. Die Familie hatte sich gewünscht, dass keine Presse an der Trauerfeier und der anschließenden Beisetzung teilnehmen soll. Der Tod des Jugendlichen hatte landesweite Unruhen ausgelöst.
Die Tageszeitung "Le Parisien" berichtete, dass gegen Mittag ein weißer Sarg in der Moschee aufgebahrt wurde. Rund um das Gebäude sei eine Sicherheitszone errichtet worden, zu der nur ausgewählte Personen Zutritt bekommen hätten. Die Zeitung "Le Figaro" schrieb, dass Hunderte Menschen an den Trauerfeierlichkeiten teilnahmen. Die Proteste und Ausschreitungen, die durch den Tod des 17-Jährigen ausgelöst wurden, dauern unterdessen weiter an. Präsident Emmanuel Macron verschob wegen der Krise einen ab Sonntag geplanten Staatsbesuch in Deutschland.
In mehreren Städten lieferten sich vorwiegend junge Randalierer in der Nacht zum Samstag Zusammenstöße mit der Polizei. Nach vorläufigen Zahlen des Innenministeriums wurden bei den neuerlichen Krawallen landesweit 1350 Fahrzeuge angezündet, 234 Gebäude in Brand gesetzt oder beschädigt und 2560 Brände auf Straßen gelegt. 79 Polizisten wurden demnach verletzt. Insgesamt 1311 Menschen wurden festgenommen, deutlich mehr als in der Nacht zuvor. Insgesamt flaute die Gewalt nach den Worten von Innenminister Gérald Darmanin aber ab.