Eine Uni-Präsidentin klebt an ihrem Sessel
n-tv
Trotz eklatanten Fehlverhaltens lehnt die Präsidentin der Technischen Universität in Berlin einen Rücktritt ab. Damit fügt Geraldine Rauch ihrem Führungsversagen einen weiteren, andauernden Fehler hinzu.
Die Wirksamkeit von Sekundenkleber ist nichts gegen die Bindekraft, die Geraldine Rauch an ihrem Sessel als Präsidentin der Technischen Universität Berlin kleben lässt. Wie politisch verblendet muss eine deutsche Mathematik-Professorin sein, sich, fast 80 Jahre nach dem Ende des Holocaust, zum Like antisemitischer Äußerungen hinreißen zu lassen und dann nicht die Konsequenzen aus ihrem Fehlverhalten zu ziehen. Aber auch die Gremien der TU haben sich in der Affäre nicht mit Ruhm bekleckert.
Rauch steht in der Kritik, weil sie antisemitische Posts auf der Plattform X geliked hatte. Dazu zählte auch ein Foto, das den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit Hakenkreuzen zeigte. Später entschuldigte sich die TU-Präsidentin und gelobte Aufarbeitung. Einen Rücktritt lehnte sie ab. Stattdessen beantragte Rauch ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst.
Der Rücktritt aber wäre die einzige und angemessene Konsequenz aus dem Führungsversagen der Hochschulchefin. Indem sie antisemitische Posts likte, also guthieß, sorgte sie für eine Täter-Opfer-Umkehr. Nun gibt es gute Gründe, das harte Vorgehen der Israelis im Gazastreifen zu verurteilen. Doch ohne den brutalen Überfall der Hamas auf israelische Zivilisten am 7. Oktober hätte es den Krieg nicht gegeben. Und man kann den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einen korrupten Kriminellen nennen - ein Völkermörder ist er nicht. Übergriffe auf palästinensische Zivilisten werden in Israel von einer freien Presse aufgedeckt und von einer (noch) unabhängigen Justiz geahndet. Nicht zu vergessen: Israel ist die einzige Demokratie im Nahen Osten.
Hanau (dpa/lhe) - Mehrere Schüler einer Hanauer Schule sind am Donnerstag durch Reizgas verletzt worden. 16 Menschen wurden wegen Atemwegsreizungen ambulant behandelt, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Sie ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung gegen drei Schüler im Alter von 14 bis 16 Jahren. Der älteste der Jugendlichen wurde vorläufig festgenommen, wie es hieß. Der betroffene Bereich der Schule wurde abgesperrt und belüftet. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Starnberg (dpa/lby) - Ein Mann mit einer Schreckschusspistole hat am Starnberger Bahnhof einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Der 36-Jährige habe die Waffe am Donnerstag aus einer Socke am Fuß gezogen, ein Magazin eingeführt und die Waffe durchgeladen, teilte die Polizei mit. Auf Menschen habe er die Pistole nicht gerichtet, sondern lediglich mit ihr hantiert. Nach dem Notruf einer Passantin seien mindestens sechs Polizeistreifen zum Bahnhof geschickt worden. Als eine Zivilstreife bei dem leicht betrunkenen Mann angekommen sei, habe er die Waffe den Angaben zufolge bereits wieder eingesteckt. Er muss sich nun wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Störung des öffentlichen Friedens verantworten.
Hannover (dpa/lni) - Die Landeshauptstadt hat aufgrund einer Unwetterwarnung mehrere Parkanlagen geschlossen. Betroffen seien der Große Garten, der Stadtpark, der Tiergarten, die Waldstation in der Eilenriede und das Freigelände des Berggartens in den Herrenhäuser Gärten, teilte die Stadt Hannover am Donnerstagnachmittag mit. Die Schauhäuser des Berggartens blieben für Besucher geöffnet.
Auerbach (dpa/sn) - Bahnreisende im Vogtland müssen von Montag (1. Juli) an mit Einschränkungen rechnen. Die Eisenbahnstrecke von Lengenfeld nach Falkenstein wird aufgrund von Bauarbeiten bis 13. August gesperrt, wie der Verkehrsverbund Vogtland am Donnerstag mitteilte. Die Züge der Linie RB 1 werden durch Busse ersetzt. Vom 22. Juli an gibt es zudem Bauarbeiten zwischen Zwota (Vogtlandkreis) und dem tschechischen Kraslice. Auch hier wird ein Ersatzverkehr mit Bussen bereitgestellt.
Schweinfurt (dpa/lby) - Ein Mann soll in seiner Wohnung in Schweinfurt lautstark Lieder einer Rechtsrock-Band gehört haben und muss sich nun wegen Volksverhetzung verantworten. Eine Polizeistreife sei am Mittwoch zufällig auf die in Deutschland verbotenen Lieder aufmerksam geworden, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Bei der späteren Durchsuchung in Abwesenheit des 39-Jährigen wurden demnach mehrere CDs, Schriftstücke und die Musikanlage sichergestellt. Der Beschuldigte sei zudem an seiner Arbeitsstelle aufgesucht worden, wo auch sein Handy beschlagnahmt worden sei.