Einbruch bei HPV-Impfungen in Hessen
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Die Impfung schützt unter anderem gegen Gebärmutterhalskrebs. Aber immer weniger Jungs und Mädchen nutzen die Chance, wie Zahlen der Barmer zeigen. Wie kann man gegensteuern?
Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Heranwachsende in Hessen sind zu selten durch eine Impfung gegen das HPV-Virus geschützt. Wie der aktuelle Arzneimittelreport der Krankenkasse Barmer zeigt, sind rund 41 Prozent der Mädchen und fast 82 Prozent der Jungen in Hessen nicht vollständig gegen das humane Papillomavirus (HPV) geschützt.
HPV ist für die Hälfte aller virusbedingten bösartigen Tumore und für fast alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Auch Jungs schützt die Impfung, etwa gegen Kehlkopfkrebs oder Tumore an Penis oder Anus. Harald zur Hausen erhielt 2008 für die HPV-Impfstoffentwicklung den Nobelpreis für Medizin.
Die Impfrate in Hessen ist den Barmer-Daten zufolge während der Corona-Pandemie erheblich eingebrochen. Von 2021 auf 2022 sank die Impfrate bei Mädchen von 95 auf 75 Impfungen je 1.000 Personen. Im Vergleich zum Jahr 2015, in dem die bisher höchste Impfrate gegen HPV in Hessen registriert wurde, beträgt der Rückgang bei Mädchen rund 31 Prozent. Bei Jungen sank die Impfrate vom Jahr 2021 auf 2022 von 71 auf 52 je 1.000. Das entspricht einem Rückgang von fast 27 Prozent.