
Drosten: Pandemie-Ende ist "meilenweit" entfernt
n-tv
Während Länder mit hoher Impfquote die Pandemie im Frühjahr voraussichtlich hinter sich lassen können, stehe Deutschland noch ein langer Weg bevor, sagt der Virologe Christian Drosten. Damit das Gesundheitssystem nicht kollabiert, fordert er drei Maßnahmen.
Wegen der vielen Ungeimpften und der schleppenden Booster-Kampagne ist Deutschland derzeit nach Meinung des Direktors des Instituts für Virologie an der Berliner Charité, Christian Drosten, "noch meilenweit" vom Ende der Pandemie entfernt. "Sobald Delta hier voll zuschlägt, sind die Krankenhäuser schnell überlastet", sagte Drosten dem "Spiegel". In Ländern mit hoher Impfquote wie Spanien oder Portugal hingegen, "dürfte man die Pandemie im Frühjahr wohl endgültig hinter sich lassen".
Erst wenn die Immunität in der Bevölkerung so groß ist, dass es nur noch zu regional begrenzten Ausbrüchen kommt, die das Gesundheitssystem nicht überlasten, spricht man in der Wissenschaft von einer Endemie. "Wir müssen uns langsam und bedächtig in die endemische Phase hineinmanövrieren, ohne dass unser Gesundheitssystem auf diesem Weg durch Überforderung zusammenbricht und es zu Todeszahlen wie in Großbritannien kommt", sagte Drosten. Dafür müsse man jetzt aber "so schnell wie möglich reagieren".