
Doppel-Todesschütze von Kenosha freigesprochen
n-tv
Als 17-Jähriger erschießt Kyle Rittenhouse bei Anti-Rassismus-Protesten mit seinem Sturmgewehr zwei Menschen. Eine Jury spricht den zur Galionsfigur des rechten Lagers gewordenen US-Amerikaner nun in allen Punkten frei, weil er in Notwehr gehandelt habe. Die USA erwarten gewaltsame Proteste.
Nach tödlichen Schüssen auf die Demonstranten Joseph Rosenbaum und Anthony Huber (Gaige Grosskreutz verwundete er schwer) bei Anti-Rassismus-Protesten in der US-Stadt Kenosha ist der damals 17-jährige Schütze Kyle Rittenhouse in allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Die Geschworenen sprachen den heute 18-Jährigen einstimmig von den Vorwürfen des Mordes, des Totschlags, des versuchten Mordes und der Gefährdung anderer frei. Rittenhouse begann nach dem Urteil zu schluchzen und brach kurz zusammen.
Rittenhouse hatte am 25. August 2020 in Kenosha im US-Bundesstaat Wisconsin zwei Demonstranten mit einem Sturmgewehr erschossen und einen dritten schwer verletzt. Seine Anwälte argumentierten vor Gericht, der Teenager habe in Notwehr gehandelt, weil er von Protestierenden angegriffen worden sei. "Kyle Rittenhouse hat Herr Rosenbaum erschossen, weil er Kyle angegriffen hat. Jede Person, die erschossen wurde, hat Kyle angegriffen - einer mit einem Skateboard, einer mit seinen Händen, einer mit seinen Füßen, einer mit seiner Waffe", sagte der Hauptverteidiger Mark Richards in seinem Schlussplädoyer. Die Staatsanwaltschaft erklärte dagegen, Rittenhouse habe die Gewalt selbst "provoziert".