Donald Trump: Lobbygruppe zahlte 400.000 Dollar für Begnadigungen
Frankfurter Rundschau
Donald Trumps ehemaliger Generalstaatsanwalt soll dabei geholfen haben, Personen zu begnadigen. Dafür erhielt er Geld von einer rechten Organisation.
Washington D.C. - Matthew Whitaker hatte von September 2017 bis Februar 2019 leitende Funktionen in Trumps Justizministerium und beendete seine Amtszeit mit einer dreimonatigen Tätigkeit als amtierender Generalstaatsanwalt. Als er schließlich die Verwaltung verließ leitete er ein neues Projekt für die konservative und rechtsgerichtete Lobbygruppe „FreedomWorks“, so die amerikanische Nachrichtenseite The Daily Beast. Die Organisation hat ihren Sitz in Washington, D.C. und ist pro Donald Trump.
Die „Schwarzgeld“-Gruppe holte Whitaker im März 2020 an Bord, um ihre neue „American Freedom Initiative“ (AFI) zu leiten, die laut „FreedomWorks“ darauf abzielt, der Trump-Administration Personen zu empfehlen, die Begnadigungen und Strafmilderungen verdient hätten, so The Daily Beast. Aus einer bisher nicht veröffentlichten Bundesakte von „FreedomWorks“, geht hervor, dass die Organisation Whitaker im vergangenen Jahr 400.000 US-Dollar an nicht näher bezeichneten „Beratungshonoraren“ gezahlt hat.
In den letzten Monaten von Donald Trumps Amtszeit strömten Lobbyisten ins Weiße Haus in der Hoffnung, Begnadigungen für ihre Kunden zu erwirken. Diese Rolle wirft für Whitaker eine Reihe von ethischen Fragen auf. Er war in der Trump-Administration tätig, ließ sich jedoch nie als Lobbyist registrieren. Er war direkt an den Verhandlungen über Begnadigungen im Weißen Haus beteiligt, möglicherweise sogar noch am letzten Tag der Amtszeit von Donald Trump. Er hat sich aber nie als Lobbyist registrieren lassen, während er sich für Begnadigungen einsetzte. „FreedomWorks“ hat laut The Daily Beast in keinem seiner Lobbyberichte für 2020 Begnadigungsverfahren erwähnt.