
Deutschland, eine Dorfmacht
n-tv
Zum Glück ist unser Land keine politische Weltmacht. Aber mehr und mehr drängt sich der Eindruck eines Provinzkaffs auf. Das hat stark mit der Fortschrittskoalition und ihrem Anführer zu tun. Denn Olaf der Unsichtbare redet, ohne etwas zu sagen.
Ach, Leute, bin ich froh, dass chinesische und britische Forschende, wie Forscher neuerdings politisch korrekt genannt werden müssen, damit kleine Mädchen nicht denken, Putzfrau werden zu müssen, herausgefunden haben, dass mehr als fünf Gläser Rotwein pro Woche das Risiko um 17 Prozent reduzieren, vom fiesen Virus heimgesucht zu werden. Nun kann ich ohne schlechtes Gewissen saufen und brauche kein Wurmmittel für Pferde. Das ist gerade jetzt wichtig, da das fiese Virus Dänemark verlassen hat, um sich auf Deutschland zu konzentrieren, weil es hier mit Kalle Lauterbach einen dicken Kumpel hat, der den Besucher aus Fernost versteht wie kein anderer Mensch auf der Erde.
Der Minister für Talkshow-Beschallung gehört zur Fortschrittskoalition, die Deutschland fit für die Zukunft machen möchte, wobei damit das 22. Jahrhundert gemeint sein könnte. Ich übe mich gerade in Geduld, dass Herr Lauterbach endlich irgendeine Ansage macht, wie er das Gesundheitssystem stabilisieren will. Ich frage mich, ob der Mann wirklich schon gerafft hat, dass er Minister und nicht nur Corona-Beauftragter ist. Neulich sagte er in der Glotze über irgendeine Quarantäneregel, die eh keine Sau mehr kapiert, er habe gedacht, die Diskussion "auf Arbeitsebene" sei "noch nicht abgeschlossen" und werde "später entschieden", sei aber "dann doch an diesem Abend entschieden worden", was er nicht sofort mitbekommen habe. Na logisch, wenn man nur in Talkshows abhängt.
Egal. Hauptsache, Karl die Plaudertasche impft persönlich Joshua Kimmich und lädt dazu die "Bunte" zum Fotoshooting ein. Apropos Shooting. Die Sache mit der Ukraine haben Sie vielleicht mitbekommen. Wladimir der Emotionslose - selbst Simone Thomalla hat mehr Gesichtszüge drauf - hat Bock auf das Land. Doch da hat er nicht mit der Fortschrittskoalition gerechnet. Die steht wie ein eisernes Kreuz fest an der Seite Kiews und macht das, was sie in ihrem Fortschrittskoalitionsvertrag festgeschrieben hat: "Die deutsche Außenpolitik soll aus einem Guss agieren und ressortübergreifend gemeinsame Strategien erarbeiten, um die Kohärenz unseres internationalen Handelns zu erhöhen." Jawoll! Endlich mal eine klare Ansage zwischen all den vagen Formulierungen.