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Das Limit der Geschmacklosigkeit
n-tv
Menschen werden zerhackt, zerteilt, enthauptet - stets jedoch mit einem vermeintlich lustigen Spruch auf den Lippen. "The Suicide Squad", der zehnte Streich im DC-Film-Universum, erklimmt in puncto Menschenverachtung ungeahnte Höhen.
Ist doch alles nur ein großer Spaß und nicht so ernst gemeint! Ist doch nur ein Comic-Film, der unterhalten soll! Nur fragt man sich nach 15 Minuten "The Suicide Squad", was daran lustig und unterhaltend sein soll, wenn unschuldige Menschen aus Versehen - oder weil diese Pseudo-Helden einfach nur unsäglich dämlich sind - auf brutalste Art massakriert werden? Wir erinnern uns: 2016 hat Regisseur David Ayer mit dem ersten "Suicide-Squad"-Film um eine illustre Bande von DC-Superschurken viel negative Kritiken einstecken müssen. Langeweile und Überforderung waren dabei noch die höflichsten Umschreibungen.
Jetzt wollte James Gunn, der mit seinen "Guardians of the Galaxy"-Filmen bei Marvel eindrucksvoll bewiesen hat, dass er dem Comic-Film-Genre durchaus neue Impulse geben kann, alles besser machen. Und siehe da, viele Kritiker weltweit scheinen seinen blutigen, hirnverbrannten und menschenverachtenden Ausflug ins DC-Universum frenetisch zu feiern. Es ist schon interessant, was bei einigen Leuten so als gute Unterhaltung durchgeht. War bei Werken wie "Kick-Ass" oder "The Boys", die in puncto Brutalität auch nicht gerade geizen, noch ein kritischer und sarkastischer Unterton zu merken, verabschiedet sich Regisseur Gunn von derlei notwendigen Attributen vollkommen. Sein "Suicide Squad" verkommt über weite Strecken zu einem voyeuristischen Blutrausch, der mehr mit einem Gaffer eines Autobahnunfalls gemein hat als mit guter und spaßiger Unterhaltung.