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CO2-Ausstoß laut Studie auf Tiefststand seit 1950ern
n-tv
Deutschlands CO2-Emissionen gehen laut einer Studie zwar zurück. Dennoch sehen die Autoren darin keinen besonders großen Erfolg für den Klimaschutz. Was an CO2 eingespart wurde, gehe nämlich zu einem großen Teil auf vorübergehende Effekte zurück.
Weniger Kohleverbrauch und eine laue Konjunktur haben den Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland laut einer Studie auf den niedrigsten Stand seit etwa 70 Jahren sinken lassen. Im vergangenen Jahr hätten die Treibhausgasemissionen nach vorläufigen Berechnungen 673 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) betragen, teilte Agora Energiewende, Lobbyverband und Denkfabrik, mit. Das seien 73 Millionen Tonnen weniger als 2022 und 46 Prozent weniger als 1990. Das aus dem Klimaschutzgesetz abgeleitete Jahresziel von höchstens 722 Millionen Tonnen CO2 werde damit deutlich unterschritten.
Nur rund 15 Prozent des Rückgangs führen die Studienautoren auf dauerhafte Einsparungen und den Zubau erneuerbarer Energien zurück, etwa die Hälfte auf kurzfristige Effekte wie den geringeren Stromverbrauch. Die niedrigeren Emissionen liegen auch am Schwächeln der deutschen Industrie, insbesondere die Produktion der energieintensiven Industrie brach ein. Hauptgrund für die bessere Klimabilanz ist laut Agora aber, dass im vergangenen Jahr weniger Strom aus dem klimaschädlichen Verbrennen von Kohle gewonnen wurde. Dies wiederum habe am preisbedingten Rückgang beim Stromverbrauch um 3,9 Prozent gegenüber 2022 gelegen und an einem europaweit starken Jahr für Strom aus erneuerbaren Energien, so die Studienautoren. Zudem legten die erneuerbaren Energien auch in Deutschland zu.
Die Emissionen könnten konjunkturbedingt auch wieder steigen, heißt es weiter. Zudem hätten die Bereiche Gebäude und Verkehr ihre Klimaziele erneut verfehlt. Der CO2-Ausstoß in diesen Sektoren sei nahezu unverändert geblieben. Hauptgrund dafür sei eine nur schleppende Elektrifizierung mit E-Autos und beim Heizen in Gebäuden. Der Rückgang der CO2-Emissionen war erwartet worden, nachdem die Bundesnetzagentur zuvor mitgeteilt hatte, dass 2023 weitaus weniger Strom aus dem klimaschädlichen Verbrennen von Kohle erzeugt wurde. Dies ist laut Agora der Hauptgrund für die bessere Klimabilanz.