
Christian Lindner and the Gäng
n-tv
Die FDP macht auf "Freie Denglische Partei". Baden-Württemberg ist nun offiziell "The Länd". Und unser Kolumnist erkennt nicht, wem der deutsch-englische Stuss - nicht zuletzt in der Politik - dienen soll.
Leadership! Ein Wort, one man - der sich womöglich im kleinen Kreis "The Lindner" nennen lässt und ins Spieglein sagt: "I am proud on you" - statt proud of you. Auszuschließen ist das nicht, bei dem vielen deutsch-englischen Nonsens, den Christian Lindner im Namen der FDP schon von sich gegeben hat. "Digital first, Bedenken second" zum Beispiel. Oder "German Mut", was übersetzt "deutscher Köter" bedeutet. Ein Juniorpartner des German Shepherd? Der Umgang mit der englischen Sprache, den die FDP pflegt, hat sie in meinen Augen zur "Freien Denglischen Partei" gemacht.
Über die Absichten lässt sich nur spekulieren: Möglicherweise will man die sprachliche Realität in Deutschland abbilden, um ein Bewusstsein dafür zu schaffen, wie hybrid, also chaotisch die Lage längst ist. Dieser Ansatz könnte bildungs- und sprachpolitisch etwas taugen, wäre er zu Ende gedacht und würde man den Menschen brauchbare Angebote machen, um sichere Mehrsprachigkeit oder wenigstens eine Art "Chaos-" und "Hybridsprachkompetenz" zu entwickeln. Immerhin könnte die FDP mit ihrer eigenen Idee des "Midlife-Bafög" einen Anspruch auf lifelong language learning in die nächste Bundesregierung einbringen.

In Deutschland wird oft über Mehrsprachigkeit sowie deren Vor- und Nachteile diskutiert. In Ghana hören Babys bis zu sechs verschiedene Sprachen, wie eine Untersuchung von Sprachwissenschaftlern zeigt. Es ist die erste dieser Art, die zudem die gängigen Vorurteile zur Mehrsprachigkeit infrage stellt.