Branche kritisiert "Balkonkraftwerk"-Förderung
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Am Förderprogramm des Landes für 20.000 "Balkonkraftwerke" in Mecklenburg-Vorpommern wird Kritik aus der Erneuerbare-Energien-Branche laut. "Nur eine einzige moderne Windkraftanlage mit 5,5 Megawatt produziert weit mehr Strom, als alle 20.000 Balkonmodule zusammen und kostet etwa die Hälfte der Fördermittel", meinte der Vorsitzende des Landesverbandes Erneuerbare Energien, Johann-Georg Jaeger, am Donnerstag.
Die Förderung mit 500 Euro verursache einen sehr hohen bürokratischen Aufwand im Verhältnis zur Fördersumme, der kaum zu rechtfertigen sei. Der Personalmangel in der zuständigen Verwaltung werde so noch weiter verschärft. Außerdem gebe es auch bei Balkonmodulen erhebliche Lieferzeiten. Eine Förderung mache in dieser Situation keinen Sinn.
Jaeger kritisierte zugleich, dass derzeit die Errichtung von 5000 Megawatt Photovoltaik-Freiflächenanlagen blockiert werde, weil zwei Landesministerien die Kriterien unterschiedlich auslegten. Vor diesem Hintergrund sei die geplante Förderung eher ein Ablenkungsmanöver. "Die Nutzung von Sonne und Wind kommt in MV viel zu schleppend voran, weil die Landesregierung keine klare Linie fährt", monierte Jaeger.
Die rot-rote Landesregierung will Hausbesitzer und Mieter in Mecklenburg-Vorpommern animieren, mehr Sonnenstrom für den eigenen Bedarf zu produzieren. Im Oktober soll ein Landes-Förderprogramm für Photovoltaikanlagen (PV) an Balkonen starten. Dafür will das Land 10 Millionen Euro bereitstellen. Die Anschaffung einer PV-Anlage könne mit bis zu 500 Euro pro Haushalt gefördert werden, hieß es. Die Förderrichtlinie befinde sich in der Ressortabstimmung. Nach deren Veröffentlichung könnten die Anträge beim Landesförderinstitut gestellt werden. Gefördert werden sollen PV-Anlagen mit einer Leistung bis zu 600 Watt. Diese seien nicht genehmigungspflichtig. Sie müssten nur beim Energieversorger angezeigt werden, so Umweltminister Till Backhaus (SPD).
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.