Bewerber für SPD-Spitze stellen sich der Basis
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In der Berliner SPD ist schon wieder Wahlkampf - diesmal innerparteilich. Drei Duos bewerben sich um die Doppelspitze. Am Dienstag traten sie erstmals gemeinsam vor der Parteibasis auf.
Berlin (dpa/bb) - Gut drei Wochen vor Beginn eines Mitgliederentscheids haben sich die drei Bewerberduos für die Doppelspitze der Berliner SPD erstmals gemeinsam der Parteibasis gestellt. Bei einem Mitgliederforum im Willy-Brandt-Haus mit etwa 250 Teilnehmern warben am Dienstagabend alle Kandidatinnen und Kandidaten für sich und ihre Rezepte im Hinblick auf Programmatik, Parteiarbeit und Kommunikation.
Zwei der Bewerberpaare, Neuköllns Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Ex-Innenstaatssekretärin Nicola Böcker-Giannini sowie der bisherige SPD-Vize Kian Niroomand und Jana Bertels als Co-Vorsitzende der Berliner SPD-Frauen, forderten einen konsequenten Neuanfang in der Partei. Beide beklagten, dass die SPD von Flügelkämpfen geprägt sei, sich mit falschen Themen beschäftige und sich von den Problemen der Bürger entfernt habe.
"Der Zustand unserer SPD ist desaströs", sagte Hikel. "Wir geben der Stadt keine Orientierung, weil wir selbst keine haben." Ähnlich äußerte sich Niroomand: "Derzeit fehlt der SPD eine Idee davon, wo wir mit dieser Stadt hin wollen." Bertels kritisierte: "Die Partei wird derzeit mit zu wenig Fürsorge geführt." Sie sprach von einer "Kultur der fehlenden Verantwortungsübernahme und des Machterhalts".