Behördenleiter: Rassistische Äußerungen nicht geduldet
n-tv
Wer für Polizei, Staatsanwaltschaft oder Gericht arbeitet, hat auch eine gewisse Vorbildrolle. Nicht jeder wird dieser gerecht. Dann sind Kolleginnen und Kollegen in besonderer Weise gefordert.
Berlin (dpa/bb) - Der Chef der Berliner Staatsanwaltschaft, Jörg Raupach, erwartet ein frühzeitiges Einschreiten von Kollegen und Vorgesetzten bei diskriminierenden Äußerungen am Arbeitsplatz. "Rassistische Äußerungen haben in dieser Behörde nichts zu suchen - weder untereinander noch nach außen gerichtet. Für sexistische Bemerkungen gilt das ebenso", sagte Raupach der Deutschen Presse-Agentur.
Dies gelte auch für eher unbedachte Äußerungen, wie sie möglicherweise am Stammtisch oder beim Sport fielen. "Im Dienst hat das nichts zu suchen", betonte der Leitende Oberstaatsanwalt. Beteiligten müsse man vor Augen führen, welche Wirkung ihre Aussage auf andere Menschen haben könne.
Fortbildungen und Schulungen von externen Coaches sollen helfen, das Problembewusstsein dafür zu schärfen. Insbesondere jüngere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden dies auch erwarten, so Raupach. "Bei Bemerkungen, die früher vielleicht als Skurrilität hingenommen wurden, wird heute eine Reaktion erwartet." Zugleich müsse sich eine Kultur entwickeln, dass Kolleginnen und Kollegen die Hemmschwelle überwänden, sich bei einer der vielen möglichen Stellen zu melden.