Baby zu Tode geschüttelt: Drei Jahre Haft für Vater
n-tv
Ein unterernährter und misshandelter Säugling stirbt infolge starken Schüttelns an schweren Gehirnverletzungen. Jetzt wurde das Urteil über den Vater gesprochen.
Köln (dpa/lnw) - Im Prozess um ein zu Tode geschütteltes Baby aus Gummersbach hat das Kölner Landgericht den 35 Jahre alten Vater am Mittwoch schuldig gesprochen. Es verurteilte ihn wegen Beihilfe zur Körperverletzung mit Todesfolge durch Unterlassen sowie Beihilfe zur Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen zu drei Jahren Haft.
"Es steht aufgrund der Hauptverhandlung fest, dass der 14 Wochen alte Junge aufgrund schwerer Misshandlungen verstorben ist", sagte die Vorsitzende in ihrer Urteilsbegründung. Das Kind war Mai 2022 an einem Schädelhirnbruch infolge eines Schütteltraumas gestorben. Der Säugling sei rund eine Minute lang "heftig geschüttelt" worden, wobei der Kopf des Kindes auf Brust und Rücken geschlagen sei. "Dabei wird das Kind auch einmal mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand geschlagen, beispielsweise eine Wand", führte die Richterin aus. Als Täter kämen nur die Eltern infrage.
Das Gericht stellte weiter fest, dass der Säugling unterernährt gewesen und über Wochen misshandelt worden sei. Medizinische Hilfe hätten die Eltern ihrem Sohn nicht zukommen lassen. Am Tattag sei der Säugling aufgrund des Schüttelns bewusstlos geworden. Die Mutter habe sich an Nachbarn gewandt, die sofort den Rettungsdienst verständigt hätten. Zwar habe der Säugling noch einmal reanimiert werden können. Aufgrund der schweren Hirnverletzungen starb der Junge aber wenige Tage später in der Uni-Klinik Köln. "Da ist keiner der beiden Elternteile dabei. Da war kein Interesse", stellte die Richterin fest.
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