Baby in Glascontainer geworfen - Prozess gegen Mutter startet
n-tv
Im bayerischen Langenau findet ein Mann ein Neugeborenes in einem Altglascontainer. Geistesgegenwärtig zieht er es durch die schmale Öffnung - und rettet dem Kind so das Leben. Die Spuren führen schnell zu der Mutter. Zu Prozessbeginn gesteht die 38-Jährige die Tat weitgehend.
Mehr als fünf Monate nach dem Fund eines Babys in einem Altglascontainer in Langenau (Alb-Donau-Kreis) hat der Prozess gegen die Mutter des Neugeborenen begonnen. Der 38 Jahre alten Frau wird vorgeworfen, den lebenden Jungen im vergangenen Herbst nachts in einen Container für Weißglas geworfen zu haben. Sie habe dabei billigend in Kauf genommen, dass das Kind stirbt, sagte der Staatsanwalt vor dem Landgericht Ulm. Ein Passant hatte den Säugling gefunden, aus der schmalen Öffnung gezogen und damit wohl gerettet. Er verständigte die Rettungskräfte. Die nicht vorbestrafte Mutter räumt die Tat laut Anklage weitgehend ein.
Zu Beginn der Verhandlung gab der Vorsitzende Richter Wolfgang Tresenreiter einen rechtlichen Hinweis. Danach werde das Gericht prüfen, ob die Tat auch als versuchter Mord gewertet werden kann. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau versuchten Totschlag in Tateinheit mit Aussetzung vor.
Die Verteidigerin der 38 Jahre alten Angeklagten beantragte danach, die Öffentlichkeit für die Dauer der Aussage der Frau vor Gericht auszuschließen. Diesem Antrag gab das Gericht statt. Tresenreiter sagte, es bestehe wegen der sehr persönlichen und intimen Umstände der Tat kein Interesse der Öffentlichkeit an der Erörterung. Dies gelte auch für die Schlussvorträge.
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