Als Selenskyj noch in High Heels tanzte
n-tv
Er ist zum Gesicht des ukrainischen Widerstands gegen die russische Aggression geworden: Präsident Wolodymyr Selenskyj. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass er als Komiker einer ganz anderen Berufung folgte. Nicht die einzige krasse Wendung im Leben des 44-Jährigen.
Es ist nur eines der Videos vom früheren Ich des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, die derzeit die Runde machen. Aber eines, das seinen Lebensweg vielleicht drastischer charakterisiert als jedes andere. Ein langer Weg, wenn man seine Wendung vom Komiker zum Gesicht des ukrainischen Widerstands gegen die russische Aggression zu Grunde gelegt. Aber auch ein unglaublich kurzer Weg, wenn man auf die Zeitschiene blickt.
Entstanden ist der Clip im Jahr 2014 - dem Jahr, in dem Russland die ukrainische Krim annektierte. Zu sehen ist Selenskyj im Kreise der Comedy-Truppe "Kwartal 95" ("95. Wohnblock"). Er und seine Mitstreiter posieren zunächst in Tracht, werfen diese jedoch alsbald von sich, um sich in hautenger schwarzer Kluft samt Suspensorium und High Heels stöhnend zu rekeln. Überschrieben ist das Ganze mit "Kosaken - Zerstört in der Ukraine".
Auf den ersten Blick mutet das Video wie eine Provokation an. In gewisser Weise ist es das sicher auch, schließlich gelten die Kosaken, die ukrainische wie russische Ursprünge haben, als stramm konservative Volksgruppe, in der homoerotische Anspielungen dieser Art auf wenig Amüsement stoßen dürften. Allerdings ist der Clip in erster Linie eine Parodie auf das Musikvideo einer ukrainischen Boyband, das bereits 2011 entstanden war. "Kazaky" lautet der Name der Gruppe, die jedoch wiederum bestreitet, damit Bezug auf die Kosaken nehmen zu wollen.
Schon als sie sich seinerzeit zum Song "Dirrty" rekelte, gab sich Christina Aguilera wenig subtil. Gut und gerne zwei Jahrzehnte später lässt es die Sängerin sogar noch offensiver angehen. In einem Podcast spricht sie hemmungslos über Vibratoren, Gleitgel, Sex im Flieger und darüber, was sie "geil" macht.
Worin sind sich Linke, Rechte, Migrationshintergründler, Kartoffeln, Islamisten und Queere, Neonazis, Berufszonis und DekolonialistInnen einig? Dass die Juden an allem schuld sind. Stimmt nicht? Kann schon sein, aber so steht es auf dem Buch "Sind Antisemitisten anwesend", das Lea Streisand, Michael Bittner und Heiko Wernin herausgegeben haben, nunmal auf der Klappe. Moment, das kommt Ihnen komisch vor? Ja, soll es auch, denn in diesem Buch kommen nicht nur die scharfzüngigsten und scharfsinnigsten, sondern auch die komischsten Autorinnen und Autoren, jüdisch und nicht-jüdisch, zu Wort. Darüber, wie man dem neuen und dem alten Antisemistismus die Stirn bietet, hat sich ntv.de mit der Schriftstellerin, Kolumnistin und Herausgeberin Lea Streisand unterhalten.