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Alien-Invasion ohne Aliens
n-tv
Der Kampf der Streaming-Dienste geht in die nächste Runde. Apple schickt seine zweite 200 Millionen teure Sci-Fi-Serie an den Start. Außerirdische greifen mal wieder die Erde an. Doch funktioniert eine Alien-Invasion ohne Aliens?
Es ist schwer geworden, ob der Bilder, die auf der Leinwand oder dem heimischen TV-Gerät zu sehen sind, noch ins Staunen zu geraten. Die Zeiten, in denen ein imperialer Sternzerstörer über dem Wüstenplaneten Tatooine oder ein lebensechter Velociraptor im Dickicht des Jurassic Parks Kinderaugen zum Leuchten und die Kinnladen von Erwachsenen runterklappen ließ, scheinen endgültig vorbei zu sein. Dank dem Fortschreiten des Computerzeitalters sind den Phantasien der Kreativen keine Grenzen mehr gesetzt. Selbst denen nicht, die unkreativ sind. Historische Massenschlachten, Weltraumkämpfe, gigantische Monster und Scharen von Superhelden. Nichts ist mehr unmöglich.
Doch die Flut des Machbaren in der Zauberwelt Kino hat sich mit der Zeit abgenutzt. Selbst die schönsten Bilder und größten technischen Raffinessen lösen beim Zuschauer oft nur noch ein müdes Achselzucken aus. Fast jede Hinterhof-TV-Serie kann es in puncto Optik mittlerweile mit den großen Produktionen aufnehmen. Wenn das Sichtbare keine Faszination mehr auslöst, sollte sich das Interesse dem Unsichtbaren zuwenden - dem, was im Bildausschnitt nicht zu sehen ist. Der britische Regisseur Gareth Edwards hat es mit seiner "Godzilla"-Verfilmung 2014 vorgemacht. Sein Reboot des japanischen Kult-Monsters war immer dann am stärksten, wenn man die Gefahr und Größe der Kreatur nur spürte, sie aber nicht sah. Weniger war hier mehr.