Abenteuer-Autor Karl May: Petition in Sachsen gestartet
n-tv
Karl Mays Erzählungen haben eine breite Debatte zum Umgang mit historischen Darstellungen anderer Kulturen ausgelöst. Experten aus Sachsen haben nun eine Petition gestartet.
Hohenstein-Ernstthal/Radebeul (dpa/sn) - Die Debatte um den Abenteuer-Schriftsteller Karl May (1842-1912) nimmt immer mehr Fahrt auf. Die Karl-May-Gesellschaft und die Karl-May-Stiftung veröffentlichten am Donnerstag einen offenen Brief unter dem Titel "Ist Winnetou erledigt?" und starteten eine Petition. Das Karl-May-Museum in Radebeul sprach von einer "Winnetou-Cancellation". Auch der sächsische Kultusminister Christian Piwarz bekannte sich als früher May-Fan. Er wundere sich sehr über die Hysterie und den Umfang an Unterstellungen. Bei der jetzigen Diskussion könne er nur den Kopf schütteln, sagte der CDU-Politiker.
Die Verfasser des offenen Briefes gingen auf das Argument ein, dass May "angeblich ein überholtes rassistisches Weltbild vertrete und den Genozid an der indigenen Bevölkerung Amerikas romantisiere oder verschweige". Als deutscher Schriftsteller des 19. Jahrhunderts sei May "unvermeidlich vom Habitus eines kolonialen Zeitalters geprägt", heißt es in dem Brief. Insbesondere in seinen frühen Texten seien damals gängige ethnische Stereotypen und eine eurozentrische Perspektive enthalten. "Diese kritisch herauszuarbeiten und auf ihre Quellen zurückzuführen, ist Aufgabe der Literatur- und Kulturwissenschaft."
Die zeitbedingte Weltsicht habe May mit praktisch allen Autorinnen und Autoren der Vergangenheit geteilt, lautet ein weiteres Argument der Verfasser. "Die Besonderheit Karl Mays besteht darin, dass in seiner Darstellung des 'Wilden Westens' von Anfang an die Sympathie des Erzählers der leidenden indigenen Bevölkerung gilt." Ihre Würde und ihre menschlichen Qualitäten würden sich in Idealfiguren wie Winnetou verkörpern. Die tragische Vernichtung ihrer materiellen und kulturellen Existenz grundiere alle May'schen Nordamerika- Erzählungen.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.