
270 Kilogramm geballte Menschlichkeit
n-tv
Für seine Rolle in "The Whale" kann Brendan Fraser einen Oscar als bester Hauptdarsteller einstreichen. Zu Recht, denn seine Performance sowie die Geschichte des übergewichtigen Charlie gehen dank ihm ans Herz. Statt düsterer Groteske liefert Darren Aronofsky damit ein hochemotionales Drama ab.
Eins gleich vorweg: "The Whale" ist nichts für Menschen, die nah am Wasser gebaut sind, aber ungern in der Öffentlichkeit heulen. Wer auch nur einen Funken Empathie in sich trägt, kommt ohne Taschentuch vermutlich nicht aus. Ansehen sollte man sich den neuen Film von Darren Aronofsky aber unbedingt trotzdem, denn er gehört zum Besten, was Hollywood bisher in diesem Jahr zu bieten hat.
Aronofsky ist mit Filmen wie "Requiem For A Dream", "Black Swan" und "Mother!" für eher verstörende, düstere Stoffe bekannt, und hier schien ein Film über einen fast 300 Kilogramm schweren Mann auf dem Papier schon mal gut ins Bild zu passen. Dass "The Whale" jedoch alles andere als eine schräge Groteske ist, dürfte manch einen seiner Fans überraschen.
Stattdessen erzählt das kammerspielartige Drama von einem einsamen Mann, dessen Herz proportional gesehen ähnlich groß ist wie sein Körper. Selten hat eine Figur den Zuschauer so berührt wie Charlie, der fantastisch gespielt wird von Brendan Fraser. Auch dessen Besetzung ist womöglich erstmal eine Überraschung, und doch ist der Schauspieler, der in den 90ern unter anderem als "George - der aus dem Dschungel kam" bekannt wurde, die perfekte Wahl - oder auch: der perfekte Wal. Ein Comeback, wie es sich Hollywood nicht besser ausdenken könnte.

Parlamentswahlen stehen an. Ein klarer Sieger zeichnet sich ab. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse: Rechtsextremisten setzen eine Terrorwelle in Gang, die Opfer fordert und Ängste schürt. Politische Machtspiele, dunkle Geheimnisse - und zwei Polizisten mittendrin: Das ist ein brandaktueller Politthriller aus Norwegen.