1. Mai in Zwickau: Aktionen gegen Rechtsextremen-Aufmarsch
n-tv
Zwickau (dpa/sn) - Mit einem Courage-Konzert sowie Kundgebungen und Mitmach-Aktionen wollen Zwickauer Initiativen einem Aufmarsch von Rechtsextremen am 1. Mai entgegentreten. Eine kleine Minderheit versuche erneut, diesen Tag für eigene Zwecke und ihre NS-Ideologie zu nutzen, sagte Mitorganisatorin Claudia Drescher am Montag. Dem werde das Bündnis aus Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Kunst und Kultur, Kirche, Sport und Wirtschaft ein buntes Treiben entgegensetzen und für eine weltoffene Stadt eintreten.
Dazu ist am Vorabend des Maifeiertages ein Konzert auf dem Hauptmarkt mit der Gruppe Keimzeit geplant. Im Anschluss laden Kneipen zum weiteren Feiern bei Musik und Getränken ein. Am 1. Mai selbst organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) eine Kundgebung auf dem Hauptmarkt. Dazu gibt es Mitmach-Stände, Diskussionsrunden zu aktuellen Themen und Live-Musik. Weitere Programmpunkte sind andernorts in der Stadt geplant. Außerdem wurde eine Spendenaktion ins Leben gerufen: Für jeden Teilnehmer der Neonazi-Demo werden fünf Euro an Projekte gespendet, die beim Ausstieg aus der rechten Szene helfen oder Opfer rechter Gewalt beraten.
Zwickaus Oberbürgermeisterin Constance Arndt (parteilos) lobte das Engagement der verschiedenen Institutionen. Es gehe darum, selbst zu bestimmen, wie sich die Stadt präsentiert und welche Bilder von ihr ausgehen, sagte sie.
Derzeit mobilisiert die rechtsextreme Splitterpartei III. Weg bundesweit für einen Aufzug am 1. Mai in Zwickau. Schon in vergangenen Jahren hatte es am Maifeiertag in Südwestsachsen Aufmärsche von Rechtsextremen gegeben und war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen.