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1,5-Grad-Grenze könnte bereits 2024 fallen
n-tv
Die Gletscher der Alpen schmelzen im Rekordtempo, die Fläche des antarktischen Meereises erreicht einen Tiefststand - die klimatischen Entwicklungen sind alarmierend. Nun bahnt sich das Phänomen El Niño an und könnte zu einer besonders warmen Phase auf unserem Planeten führen.
Aufgrund eines besonderen Wetterphänomens warnen Fachleute vor einem Rekord der globalen Durchschnittstemperatur im kommenden Jahr - oder sogar noch in diesem. Der sich anbahnende El Niño verheiße nichts Gutes, sagte Petteri Taalas, Generalsekretär der Weltwetterorganisation (WMO), bei der Vorstellung des Klimazustandsbericht 2022 in Genf. Weil das Phänomen einen wärmenden Effekt habe, könne die globale Durchschnittstemperatur schon im kommenden Jahr einen Höchstwert erreichen, sagte Taalas.
Helge Goessling vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven sagte zum vermutlich auftretenden El-Niño-Ereignis: Es könne gut sein, "dass 2023 oder 2024 neue globale Rekorde erreicht werden". Karsten Haustein vom Institut für Meteorologie der Universität Leipzig hält es sogar für denkbar, dass das Jahr 2024 "auch die 1,5-Grad-Grenze zum ersten Mal auf Jahresbasis global überschreiten wird".
Eigentlich wollen die Länder der Welt möglichst verhindern, dass die Erderwärmung 1,5 Grad übersteigt. So steht es im Pariser Klimaabkommen. Aber die bisherigen Klimaschutzanstrengungen reichen dafür bei Weitem nicht aus. 2022 kam es gleich zu mehreren Rekorden: So wurden der neue Tiefststand beim antarktischen Meereis, der neue Höhepunkt bei der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre, die größte Gletscherschmelze in Europa und der höchste Wärmegehalt der Ozeane erreicht, heißt es in dem WMO-Bericht. Die Werte beziehen sich immer auf den Beginn der Messungen, die mehrere Jahrzehnte oder länger zurückliegen.